Nach Berechnungen der NRW-Bank werden im Jahr 2029 nur noch etwa 400.000 Wohnungen der Mietpreisbindung unterliegen. "Wir führen hier keine Luxusdiskussion, sondern warnen eindringlich vor erheblichen sozialen Schieflagen und Spannungen, die entstehen werden, wenn bestimmte gesellschaftliche Gruppen auf dem Wohnungsmarkt nicht mehr in angemessener Form berücksichtigt werden", warnt der Präsident der Architektenkammer NRW, Hartmut Miksch. Insofern unterstütze die Kammer den Kurs von Bauminister Michael Groschek, bei den Kommunen und der Wohnungswirtschaft für ein stärkeres Engagement im geförderten Wohnungsbau zu werben.
Zugleich erneuerte der Präsident der Architektenkammer NRW die Forderung nach einer stärkeren Anreiz-Förderung für private Investoren. Dazu müssten sich insbesondere die Länder und der Bund im Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat endlich darauf verständigen, die energetische Sanierung des Wohnungsbestandes durch steuerliche Abschreibungsmöglichkeiten anzukurbeln.
Insgesamt liegt die Baufertigstellungsquote für Wohnungen in Nordrhein-Westfalen deutlich zu niedrig: Allein zwischen den Jahren 2000 und 2010 hat sich die Zahl der realisierten Wohneinheiten nahezu halbiert und lag bei nur noch rund 33.000 fertiggestellten Wohnungen. Dabei wird der Bedarf an neuem, preiswertem und demografiefestem Wohnraum in NRW in einer Größenordnung von 60.000 bis 80.000 Wohnungen pro Jahr geschätzt.
NRW-Bauminister Michael Groschek hatte am Montag in der WAZ davor gewarnt, dass in den besonders gefragten Großstädten des Landes Wohnraum für Durchschnittsfamilien zunehmend unbezahlbar werde. Der Bauminister hatte die Kommunen dazu aufgefordert, verstärkt Fördermittel zum Bau von Sozialwohnungen abzurufen. Minister Groschek griff damit eine Forderung auf, welche die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen mehrfach im Rahmen des Aktionsbündnisses "Impulse für den Wohnungsbau NRW" geäußert hatte.
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