Eine Rolle könnte nach Ansicht deutscher Sicherheitsbehörden auch das am 19. Juni 2008 durch das Bundesinnenministerium verhängte Betätigungsverbot für den kurdischen Fernsehsender "Roj TV" gespielt haben. Der in Dänemark ansässige Sender diente nach Ansicht von Bundesinnenminister Schäuble als Sprachrohr der verbotenen PKK. Aufgrund des Betätigungsverbotes wurde die in Wuppertal beheimatete TV-Produktionsgesellschaft "Viko Fernseh Produktion GmbH" aufgelöst.
Aufgrund eines Tipps eines türkischen Geheimdienstes rät das Auswärtige Amt in seinen Reisehinweisen seit einigen Wochen "dringend" von Reisen in "die Provinzen Hakkari, Sirnak und Mardin sowie um das Gebiet um Siirt" ab: "Infolge der deutschen Maßnahme gegen den PKK-nahen kurdischsprachigen TV-Sender Roj-TV liegen Gefährdungshinweise" für die genannten Provinzen vor: "Es ist nicht auszuschließen, dass Deutsche, insbesondere Individualreisende, in diesen Provinzen Opfer von Racheaktionen (Anschläge, Überfälle. Entführungen...) durch PKK-Terroristen werden könnten."
Obwohl der Entführungsort am Berg Ararat ungefähr 250 km nördlich von den gefährdeten Provinzen liegt, schließen Sicherheitsexperten nach Informationen des ARD-Hauptstadtstudios einen Zusammenhang zwischen dem Betätigungsverbot für Roj TV und der Geiselnahme nicht aus.