Raff weiter: "Bereits in der laufenden Gebührenperiode hat die Anpassung für die ARD nur 1,1 Prozent pro Jahr betragen; für uns heißt das, dass wir insgesamt von 2005 bis 2012, also über den langen Zeitraum von acht Jahren, mit real immer weniger Geld auskommen müssen. Wer da noch vom `ungezügelten Expansionsdrang der ARD´ redet, hat den Bezug zur Realität verloren."
Eine andere Situation ergebe sich für das ZDF: Ihm billige die KEF eine jährliche Anhebung von immerhin 1,9 Prozent zu. Bereits zum dritten Mal in Folge werde die föderal aufgebaute ARD damit gegenüber dem ZDF benachteiligt. Der ARD-Vorsitzende: "Da wird offensichtlich mit zweierlei Maß gemessen. Um kein Missverständnis aufkommen zu lassen: Es geht nicht darum, dem ZDF etwas wegzunehmen, aber die ARD möchte genauso behandelt werden."
Die ARD werde ihren Rationalisierungskurs auch in Zukunft konsequent fortsetzen. So werden am Ende der kommenden Gebührenperiode gegenüber dem Stand im Jahr 1993 mehr als 4.000 Stellen bzw. 17 Prozent sozialverträglich abgebaut worden sein - dies bei gleichzeitig steigenden Aufgaben und Programmleistungen in einer ausdifferenzierten digitalen Medienlandschaft.
Raff stellte klar: "Die gegenüber den Ländern abgegebenen Selbstbindungen hat die ARD in der Vergangenheit stets eingehalten - dies gilt auch für Online. Zwischen der ARD und der KEF gibt es allerdings Auffassungsunterschiede bei der Abgrenzung der Online-Verbreitungskosten.
Die ARD hält deshalb den von der KEF bei den Online-Ausgaben vorgenommenen Abzug für nicht sachgerecht. Ungeachtet dieser Differenzen weist die ARD darauf hin, dass die von der KEF ausgewiesenen Abweichungen weniger als 1 Promille der ARD-Gesamtaufwendungen betragen. Im europaweiten Vergleich rangiert der Anteil, den die ARD-Sender für Online-Aktivitäten ausgeben, am unteren Ende."