In vielen Urlaubsorten schmücken Henna-Tattoos die Haut der Urlauber und in vielen Hotelanlagen und Straßenläden werden sie angeboten. So schön, wie diese Tattoos auch sein mögen, sollten sich Touristen vorher informieren, was Henna-Tattoos anrichten können.
Was ist Henna eigentlich?
Henna ist ein rotbrauner, pflanzlicher Farbstoff, der aus den Blättern des Cyperstrauches Lawsonia inermis gewonnen wird. Henna wurde beispielsweise in Nordwestindien, zur kunstvollen ornamentalen Körperbemalung, den sogenannten Mehndis verwendet. Mehndis hatten rituelle und kosmetische Zwecke und haben ihren Ursprung in Persien, von wo aus sie sich nach Nordafrika, Indien und die arabische Halbinsel verbreiteten. Mittlerweile hat sich in unserem Sprachgebrauch das Wort Henna-Tattoo für diese Art der Körperbemalung eingebürgert. Anders als echte Tattoos halten jene aus Henna nur für ein bis drei Wochen und verschwinden danach wieder. Echtes Henna ist niemals schwarz sondern immer rotbraun!
Worin liegt die Gefahr?
Da das echte Henna lange einwirken muss, immerhin bis zu acht Stunden und auf der Haut nur rotbraune Farbnuancen hinterlässt wird leider noch häufig ein dunkler Farbstoff zugesetzt. Einer dieser Farbstoffe ist eigentlich ein Haarfärbemittel und nennt sich PPD, Paraphenylendiamin, der zu einer schnelleren und dunkleren Färbung der Haut führt. PPD kann eine schwere allergische Reaktion hervorrufen und kann sowohl der Haut, als auch der Leber irreparable Schäden zuführen.
Symptome einer Paraphenylendiamin-Allergie
Meist treten die ersten Symptome erst nach der Rückkehr vom Urlaub auf, es kann jedoch sein, dass schon das Auftragen des Hennas brennt, dann sollte der Vorgang sofort abgebrochen werden. Die Symptome äußern sich in sehr starkem Juckreiz, Rötungen und Schwellungen der Haut und Pustel- und Bläschenbildung. Die Haut unter dem Tattoo ist meist entzündet und schmerzt, das Abheilen kann über Monate hinweg andauern und es können Narben zurück bleiben.
Spätfolgen der allergischen Reaktion
Die Symptome werden meist mit einer kortisonhaltigen Salbe behandelt. Leider ist es mit dem Abklingen der Symptome in den meisten Fällen nicht getan. Oft entstehen von nun an auch Kontaktallergien auf andere artverwandte Stoffe. PPD ist in vielen alltäglichen Gegenständen und Substanzen enthalten, wie etwa Gummigriffen an einem Fahrradlenker, in Autolenkrädern, Gummireifen, dunklem Leder, dunklen Textilien, Werkzeuggriffen, Haarfärbemitteln und in Druckerkartuschen und Druckerschwärze die auch für Zeitungen verwendet wird. Da die Allergie, wenn sie einmal aufgetreten ist, Betroffene meist über Jahre hinweg oder sogar ein Leben lang begleitet, müssen im schlimmsten Fall viele sogar den Beruf aufgeben, beispielsweise Automechaniker oder Friseure.
Wie schütze ich mich vor falschen Henna-Tattoos?
Der beste Schutz ist natürlich, auf das Henna-Tattoo zu verzichten. Wer allerdings eines als Urlaubssouvenir haben möchte, sollte auf folgende Dinge achten: Schwarze Henna gibt es nicht, wird es dennoch angeboten sind Farbstoffe, meist PPD, enthalten. Auch, wenn der Händler kurze Einwirkzeiten von maximal zwei Stunden angibt, sollten alle Alarmglocken schrillen und Sie sollten einen Tattoo-Künstler aufsuchen, der rotbraunes Henna anbietet und ehrlich auf die lange Einwirkzeit von bis zu acht Stunden hinweist.
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