Der Schreck ist erstmal groß, wenn man an seinem Körper eine Zecke entdeckt, die sich bereits in der Haut verankert hat. Dabei stellt sich oftmals die Frage, wie der kleine Parasit es schafft, zuzustechen und sich in der Haut zu verankern, ohne dass man davon etwas merkt.
Zecken sind mit einem scharfkantigem Mundwerkzeug ausgestattet, an welchem sich winzige Zacken befinden. Damit können die Parasiten die Haut ihres Wirtes anritzen und danach ihren Stechrüssel, das sogenannte Hypostom in die Wunde versenken. Da Zecken oft bis zu mehreren Tagen an ihrem Wirt hängen und Blut saugen, wenn sie nicht gestört werden, enthält ihr Speichel eine Art Betäubungsmittel, weshalb man den Stich nicht merkt. Damit die Zecke festverankert ist und in Ruhe ihre Blutmahlzeit einnehmen kann, produzieren Zecken einige Minuten nach dem Stich eine Art Klebstoff, den sogenannten Zeckenzement, mit dem sie sich am Wirt festkleben. Wenn die Zecke die Mahlzeit beendet hat, bildet sie ein Enzym, welches den "Klebstoff" wieder auflöst und die Zecke fällt vollgesogen ab.
Wenn man eine Zecke entdeckt, sollte sie so schnell wie möglich entfernt werden. Dies ist deshalb wichtig, da die Übertragung von FSME-Viren schon kurz nach dem Stich geschehen kann, da sich die Viren im Speichel der Zecke befinden. Borreliose wird durch eine infizierte Zecke jedoch erst nach mehreren Stunden übertragen, da die Borrelien im Darm der Zecke sind. So kann es hilfreich sein, schon zu Spaziergängen und Aufenthalten im Freien ein Werkzeug zur Zeckenentfernung mitzunehmen. Geeignet sind eine spezielle Zeckenzange, Zeckenkarte, Zeckenhaken oder eine gebogene Pinzette. Auf keinen Fall soll die Zecke vor dem Entfernen mit irgendetwas beträufelt werden, wie Öl oder Klebstoff. Im Todeskampf könnte sich die Zecke übergeben und es würden Krankheitserreger schneller in den Blutkreislauf des Wirts gelangen. Beim Entfernen der Zecke aus der Haut unbedingt darauf achten, dass die Zecke so nah wie möglich an der Haut gegriffen wird. Danach die Zecke ruhig und gerade nach oben heraus ziehen. Bleibt etwas in der Haut zurück, handelt es sich meist nur um den Rest des Stechapparates der Zecke. Dies wächst jedoch nach einer Zeit von selbst heraus. Ist die Zecke entfernt, sollte die Stichstelle desinfiziert werden. Die nächsten Wochen ist es wichtig, die Stelle zu beobachten und auf Hautveränderungen, wie beispielsweise eine sogenannte Wanderröte, sowie auf eventuelle Krankheitssymptome zu achten. Auch wenn es sich um vermeintlich um Symptome einer Erkältung handelt, sollte vorsichtshalber ein Arzt aufgesucht und dieser auch über den Zeckenstich informiert werden.
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