Der Rohbau ist in der Fertigstellung, mit dem Innenausbau ist bereits begonnen worden. Auffällige Reminiszenz an die alte Bausubstanz sind neben der Fassade u.a. die gussstählernen Rundstützen, deren kapitellartige Köpfe auch künftig sichtbar bleiben. Behindertenfreundlich ist das Gebäude nach der von Assmann entwickelten "Planungsgrundlage für Barrierefreies Bauen".
Nach einer europaweiten Ausschreibung war die Wahl auf das Bestandsgebäude in der Rosentahler Strasse gefallen. Das 1903 von dem Architekten Alfred Messel erbaute Kaufhaus der Familie Wertheim wurde nach Kriegsschäden im Dach- und Fassadenbereich 1954 wieder aufgebaut. Von 1956 an beherbergte es einen Werbemittelhersteller, bis zum Jahr 2000 nutzten verschiedene Dienstleister das Haus, danach stand es leer.
Nach ausführlicher Prüfung der Wirtschaftlichkeit eines Standortwechsels hatte das Gesundheitsministerium Anfang 2007 die Verlegung des Dienstsitzes des AOK-Bundesverbandes vom Rhein an die Spree genehmigt. Damit konnte der Mietvertrag für den Sitz in Berlin in Kraft gesetzt und mit den notwendigen Arbeiten am Gebäude begonnen werden. Rund 15.000 Quadratmeter mietet der AOK-Bundesverband langfristig. Geschaffen wird ein auch innenarchitektonisch ansprechender Raum für rd. 480 Arbeitsplätze.
Für den Umbau des ehemaligen Wertheim-Hauses zeichnet der Projektentwickler ArcOp Marketing GmbH & Co Entwicklungs KG verantwortlich. Nach dem Entwurf der Berliner Architekten Schuwirth & Erman bleibt ein Großteil der historischen Strukturen des Gebäudes - insbesondere die alte Natursteinfassade - erhalten und wird mit zeitgerechten Konstruktionen vereint. Neben der Lösung der technisch konstruktiven Schnittstellen zu dem angrenzenden Neubau von SAP bestand eine besondere Herausforderung in der Integration der Zufahrt zur Tiefgarage des Rosenthaler Hofs durch eine bestehende benachbarte Tiefgarage. Für das obere Stockwerk mussten die Architekten aus bautechnischen Gründen eine Veränderung vornehmen: die oberste Etage des fünfgeschossigen Gebäudes ist zurückgebaut und wird durch ein neues Vollgeschoß ersetzt. Hier sorgt dann eine umlaufende Glasfassade für viel Weitblick.
Im Inneren des Gebäudes steht flexible Nutzung ganz oben an: zentral werden Serviceund Kommunikationsflächen angeordnet, ein innen liegendes Glasatrium verbindet die nach innen belichteten und belüfteten fünf Geschosse und schafft im Erdgeschoss Raum für Veranstaltungen. Sechs fremdvermietete Einzelhandelsflächen werden das Ambiente um die Hackeschen Höfe herum zusätzlich attraktiver gestalten.
Assmann-Leistungen
In der Steuerung von Bauprojekten seit Jahrzehnten erfahren, hat Assmann das Controlling für den AOK-Bundesverband übernommen. Das bedeutet: professionelle Beratung und Betreuung des Mieters und Qualitätsüberwachung der Bauabläufe bis hin zu der Koordination von Fachplanern des AOK-Bundesverbandes. Neben der Konzeptentwicklung für Barrierefreies Bauen ist Assmann auch mit der Umzugsplanung beauftragt. Auch hier kann das Unternehmen auf eine reiche Erfahrung aus dem Umzug der Bundesregierung und verschiedener Bundesministerien nach Berlin nach der Wende zurückgreifen aber auch auf ganz aktuelle Projekte, wie dem Neubau der Hauptverwaltung der VOLKSWOHLBUND Versicherungen in Dortmund. Unter diesen Vorzeichen steht einer Übergabe des Gebäudes am 1. Juli 2008 nichts im Weg.