Endstation Ginsheim-Gustavsburg. Nach 36 Monaten und 13 Stationen in ganz Deutschland ist die bemerkenswerte Wanderausstellung "… also bin ich" ein letztes Mal für das Publikum geöffnet, und zwar am Sonntag, dem 20. Januar, von 10 bis 13 Uhr für bei atrikom fulfillment, Haagweg 12, Ginsheim-Gustavsburg. Der Eintritt ist frei. "Diese Ausstellung ist ein großartiges Projekt, für das wir uns gerne engagieren und unsere Räumlichkeiten zur Verfügung stellen", erklärt Daniel Deckers, einer der beiden Gründer und geschäftsführenden Gesellschafter der atrikom fulfillment GmbH, Ginsheim-Gustavsburg.
Thema der Ausstellung ist die seltene angeborene Stoffwechsel-Krankheit Mukopolysaccharidose (MPS), von der in Deutschland etwa 1 000 Personen betroffen sind. Zumeist handelt es sich dabei um Kinder und Jugendliche, die nur in den seltensten Fällen das Erwachsenenalter erreichen. Aufgrund eines Enzymdefekts werden bestimmte Stoffwechselprodukte nicht im Körper abgebaut, sondern gespeichert. Die Folge: Rückschritte in der körperlichen und geistigen Entwicklung, Gesundheitsprobleme wie Minderwuchs, Skelettanomalien, Schwerhörigkeit oder Blindheit. Eine Heilung ist nicht in Sicht, lediglich für eines der sechs Krankheitsbilder gibt es ein Medikament, das die Krankheit aufzuhalten vermag.
Unterstützung finden Patienten und ihre Angehörigen bei der Gesellschaft für MPS, Aschaffenburg, die mit diesem Kunstprojekt eine breitere Öffentlichkeit auf die seltene Krankheit aufmerksam machen will. Sechs an MPS erkrankte Kinder haben Bilder geschaffen, um ihre Sicht der Welt darzustellen. Im Gegenzug haben fünf Künstler Portraits dieser Kinder gestaltet und dabei unterschiedliche Techniken eingesetzt: Installationen (Sila Blume), Zeichnungen (Justus Bustorff), Malerei (Dieter Wolthoff und Harald Kejr) und Fotografie (Stefan Stark).
Entstanden ist ein Kaleidoskop eindringlicher Kunstwerke voller Kraft und Leidenschaft, Nachdenklichkeit und Traurigkeit, ohne das Leid in den Vordergrund zu rükken, sondern starke Persönlichkeiten wie den kleinen Jonathan, der davon träumt, beim FC Bayern zu kicken, oder Diana, die Ärztin an der Berliner Charité werden möchte. Die Exponate zeigen, wie die erkrankten Kinder ihre Umwelt wahrnehmen und wie die Umwelt auf die Kinder reagiert.
"Ziel der Ausstellung war, die weitgehend unbekannte Krankheit MPS in der Bevölkerung und bei Ärzten ins Bewusstsein zu rufen. Nach drei Jahren kann ich sagen, dass wir Vieles erreicht haben, es gibt aber noch eine Menge zu tun", erklärt Carmen Romana Kunkel, die in der MPS-Geschäftsstelle arbeitet und das Projekt betreut.
Nach der Ausstellung in Ginsheim-Gustavsburg werden die Exponate verkauft, der Reinerlös kommt MPS-Patienten zugute.
Weitere Informationen im Internet unter www.atrikom.de oder www.mps-ev.de.