"Da, wo ich auch schon seit einigen Jahren lebe. Und wenn man mich heute fragt – ich würde nie mehr zurück wollen in die reglementierte Enge Deutschlands. Nicht, dass es in Ungarn keine Regeln gibt. Oh ja, sie werden auch streng eingehalten und notfalls mit Strafmandaten umgesetzt. Aber das ist wohl unumgänglich, wenn ein Miteinander funktionieren soll. Aber in Ungarn sind das Regeln, die einem einfach einleuchten. Mit Promille Autofahren ist für sich selbst und andere gefährlich – es ist mit gutem Grund verboten, nur mal so als Beispiel. Mit diesem Büchlein möchte ich Sie teilhaben lassen an meinen Erfahrungen zum Leben in Ungarn", beschreibt Autorin Cornelia Rückriegel ihren wunderbar persönlich zusammengestellten Ratgeber! Ein MUSS für jeden Auswanderer oder wer einfach mal Ungarn vom Insider kennen lernen möchte.
Leseprobe:
Ohne Moos nix los
Es gibt viele gute Gründe sich für Ungarn als Wahlheimat zu entscheiden. Den einen locken die unzähligen Thermalbäder, Reiter und Kutschfahrer sind von der unendlichen Weite und den herrlich weichen Sandwegen begeistert, Hundehalter lieben die Möglichkeiten zu ausgedehnten Spaziergängen, wieder andere kommen wegen der günstigen Lebenshaltungskosten hierher.
Richtig. Günstig. Aber nicht umsonst. Und man muss sich vor Augen halten, dass der ungarische Staat den Einwanderer nicht im sozialen Netz auffängt.
Einwanderer erhalten in Ungarn keine Sozialhilfe - es sei denn sie haben in Ungarn gearbeitet und in die Kassen einbezahlt. Daher ist es sehr gut zu überlegen, ob man den Schritt wagt, wenn nicht die nötigen Ressourcen vorhanden sind. Wer eine Rente in Deutschland, der Schweiz, Österreich - oder wo die Wahlungarn sonst noch herkommen mögen - bezieht, der liegt in der Regel auf der sicheren Seite. Wer nach Ungarn kommt, um hier zu arbeiten, sollte eine gute Geschäftsidee, Startkapital, Fleiß und Durchhaltevermögen mitbringen.
Alles Dinge, die man in jedem Land der Welt braucht, wenn man sich selbstständig machen will.
Es gibt auch Einwanderer, die hier einen festen Arbeitsplatz haben, beispielsweise bei einem großen Unternehmen, das sich aus dem Ausland hierher teilverlagert hat, beispielsweise Mercedes oder Audi.
Doch das sind in der Regel befristete Arbeitsplätze, und von diesem Auswandern auf Zeit soll hier nicht die Rede sein. Zumal diese Arbeitnehmer durch ihre Firmen beste Betreuung erfahren und sich mit Fragen wie Krankenkasse, Anmelden in Ungarn usw. nicht herumschlagen müssen. Hier geht es um Menschen, die sich aus den verschiedensten Gründen für ein Leben in Ungarn entschieden haben und hier nun Fuß fassen möchten.
Und da kommt nun die Warnung: Geht nicht ins Ausland, wenn das Geld nicht reicht. Sogar im schönen Ungarn kann man verhungern, wenn man kein Geld hat.
Die Lebenshaltungskosten sind zwar vergleichsweise niedrig, aber doch immerhin vorhanden. Die Preise für Lebensmittel sind in etwa mit denen in Deutschland vergleichbar, von Ausnahmen abgesehen. Die Benzinpreise sind ungefähr gleich, die Preise in Baumärkten ebenfalls. Wenn man Importware aus Deutschland kauft, zum Beispiel im Elektroniksektor, sind die Preise nicht selten deutlich höher als in Deutschland. Aber was ist denn nun günstiger in Ungarn? Die Grundversorgung, Strom, Gas, Wasser. Die Müllentsorgung. Die Dienstleistungen - was selbstverständlich mit dem niedrigen Lohnniveau der Ungarn zu tun hat. Die Eintrittsgelder, beispielsweise in Thermalbädern. Die Restaurantbesuche, Frisör, Autoreparatur... die Liste lässt sich beliebig fortsetzen.
Das alles ist günstiger in Ungarn. Aber eben nicht umsonst. Jeder muss selbst wissen, wie sein Lebensstandard aussehen soll. Wer nur eine kleine Rente hat, kann damit in Ungarn auch auskommen, aber er muss sparsam wirtschaften. Ein großes Plus in Ungarn sind die im Moment noch erschwinglichen Immobilienpreise.
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