- Vor Spurzusammenführung gilt das Reißverschlussverfahren
- Viele Fahrzeuge sind zu breit für die linke Spur
- Im Pannenfall möglichst Ausbuchtung oder Ende der Baustelle erreichen
Auf den jährlich rund 800 Autobahnbaustellen in Deutschland geht es eng zu. Mangelnde Konzentration, eine nicht an die Situation angepasste Fahrweise mit überhöhter Geschwindigkeit, zu dichtes Auffahren, Spurwechsel und Überholmanöver führen immer wieder zu Unfällen, die oft lange Staus nach sich ziehen. Bis zu sechsmal häufiger als auf Autobahnabschnitten ohne Baustellen kracht es hier. Besonders häufig ereignen sich Unfälle am Beginn und Ende der Baustelle sowie bei Verschwenkungen, Überleitungen und Behelfsanschlussstellen. „Dort sollten Autofahrer deshalb besonders vorsichtig und vorausschauend fahren und schon vor der Baustelle das Tempo drosseln“, sagt ARCD-Pressesprecher Josef Harrer. Um Auffahrunfälle zu vermeiden, hilft es, ausreichend Abstand zu halten.
Die richtige Wahl des Fahrstreifens
Teilweise völlig unnötig staut sich der Verkehr vor der Spurzusammenführung. „Hier wechseln Fahrer oft viel zu früh. Dabei ist es ganz einfach: Es gilt das Reißverschlussverfahren. Für einen besseren Verkehrsfluss fährt man bis zum Hindernis bzw. zur Spurverengung und reiht sich erst direkt davor im Wechsel ein“, sagt Harrer.
Die Wahl der Spur sollte mit Bedacht erfolgen, denn für den besonders schmalen linken Fahrstreifen sind viele Fahrzeuge zu breit. „Das ist nicht nur bei Wohnmobilen, Wohnwagen-Gespannen und SUV so. Selbst Mittelklassewagen überschreiten häufig das übliche Maß von zwei Metern. Es zählt nämlich die Breite von Spiegelaußenkante zu Spiegelaußenkante statt der in den Fahrzeugpapieren angegebenen Maße“, sagt Harrer. Mittlerweile werden auch breitere Spuren für Fahrzeuge bis 2,20 Meter eingerichtet. Auf Nummer sicher geht dennoch, wer die rechte Spur nutzt und aufs Überholen verzichtet.
Im Pannenfall und bei Stau
Nicht nur während der Osterferien ist in Abschnitten mit Bauarbeiten die Staugefahr besonders groß. In diesem Fall müssen Verkehrsteilnehmer rechtzeitig die Warnblinkanlage einschalten, um andere zu warnen und so Auffahrunfälle zu vermeiden. Wenn auch aufgrund der Enge schwierig umsetzbar: Auch zwischen den meist zwei vorhandenen Spuren muss bei Stau oder zähfließendem Verkehr eine Rettungsgasse gebildet werden.
Not- und Pannenfälle im Baustellenbereich sind besonders gefährlich, denn wegen der verengten Fahrstreifen ohne Standspur existieren kaum Ausweichmöglichkeiten. Im Schadenfall sollte man versuchen, sofern möglich die nächste Ausbuchtung, Lücke oder Haltebucht zu erreichen oder bis zum Ende der Baustelle weiterzufahren. Geht das nicht, stellt man das Pannenfahrzeug an der Seite des Fahrstreifens ab, steigt auf der dem Verkehr abgelegenen Seite aus, legt die Warnwesten an und sichert die Pannenstelle. Erst von einem sicheren Standort aus werden dann Hilfsdienste und Polizei verständigt. ARCD