Das könnte sich angesichts des globalen Wettbewerbs aber bald ändern. Auf den Weltmärkten weht seit einigen Jahren ein scharfer Wind, vor allem aus Indien und China. In Europa selbst stagnieren die Autoverkäufe, und die Branche muss investieren, um zunehmend strengen Umwelt- und Sicherheitsauflagen zu genügen. Die EU-Kommission hat sich daher mit Vertretern der Automobilhersteller und Arbeitnehmerorganisationen an einen Tisch gesetzt, um den zu erwartenden Strukturwandel durch "proaktives Handeln" besser zu bewältigen. "Die Kfz-Industrie ist eine wichtige Quelle für wirtschaftliches Wohlergehen, Beschäftigung und Innovation in der EU", hob der für Beschäftigungsfragen zuständige Kommissar Vladimir Spidla hervor. "Uns obliegt es, dafür Sorge zu tragen, dass dieser Wirtschaftszweig, dem strategische Bedeutung zukommt, wettbewerbsfähig bleibt und Arbeitsplätze bietet; gleichzeitig müssen wir aber auch weitere Fortschritte in den Bereichen Sicherheit und Umweltschutz fördern, und zwar so, dass sie für den Verbraucher erschwinglich sind."
Mit Unterzeichnung der "Europäischen Partnerschaft für die Antizipierung des Wandels in der Automobilindustrie", auf die sich sämtliche Wirtschaftsakteure und Sozialpartner der Branche dieser Tage geeinigt haben, verpflichten sich die EU, nationale Regierungen, Unternehmen, Gewerkschaften und Regionen, erste vorsorgliche Maßnahmen zu ergreifen. Erfolgreiche Erfahrungswerte für sozial verantwortliche Umstrukturierungen sollen gesammelt und der Branche in Form von Empfehlungen zur Verfügung gestellt werden. Mittel aus dem Europäischen Sozialfonds und aus dem Europäischen Globalisierungsfonds werden in Zukunft verstärkt zur Förderung antizipierender Maßnahmen und der Anpassung an den Wandel genutzt. Überdies will man auf EUEbene eine Beobachtungsstelle für den Wandel in der Automobilindustrie einrichten, die Auswirkungen auf die Beschäftigung und den steigenden Qualifikationsbedarf im Auge behält.