Einheitlichem EU-Luftraum droht Verspätung

Die EU-Abgeordneten des Verkehrsausschusses im Europaparlament hegen Zweifel an der zeitgerechten Umsetzung der von den EUVerkehrsministern beschlossenen "Flurbereinigung" des EU-Luftraums bis zum 31.Dezember 2012. Laut Fortschrittsbericht des jüngst zum Koordinator der FAB (Functional Airspace Block) bestellten früheren EU-Abgeordneten Georg Jarzembowski formieren sich die regionalen Flugräume im Norden und Westen des Kontinents nach Zeitplan. Über den Urlaubsregionen rund ums Mittelmeer und am Balkan hingegen sind die zuständigen Regierungsstellen über Absichtserklärungen kaum hinausgekommen. Jarzembowski versprach,"ungeduldig, aber diplomatisch" Druck auf große Mitgliedstaaten wie Italien, Spanien und Griechenland auszuüben. Problematisch erweise sich unter anderem die Einbindung des Militärs in die Verhandlungen und der Mangel an qualifiziertem Personal, um die regionalen Lufträume einzurichten. Die Bereitstellung von EU-Geldern und eine Ausweitung der Fristen schloss Jarzembowski jedoch kategorisch aus. Binnen zwei Jahren müsse das Puzzle von über 30 verschiedenen Lufthoheitsgebieten mit nationalen Kontrollkompetenzen neun grenzüberschreitenden FAB weichen. Damit sollen in Zukunft nicht nur Kosten bei der Luftraumkontrolle gespart, sondern Flugrouten über Europa effizienter und geradliniger genutzt werden. Flugpassagiere werden dank FAB von kürzeren Flugzeiten, geringerem Treibstoffverbrauch und weniger Verspätungen profitieren, verspricht die europäische Kommission. Langfristig sollen die FAB zu einem einzigen europäischen Luftkontrollraum zusammengeführt werden, der auch die Anrainerstaaten des südlichen Mittelmeers einschließt.