Dass Handlungsbedarf besteht, zeigt ein Ersthelfer-Test, den die ARD am 28. Juni 2008 ausstrahlte.
Ein TV-Team stellte mit fachlicher Unterstützung durch das Deutsche Rote Kreuz
(DRK) an einer Mainzer Landstraße eine Unfallszene nach. Durchschnittlich sieben Fahrzeuge fuhren an der grausig aussehenden Unfallszene vorbei, bis ein Wagen hielt. Und von jeweils drei Personen, die im Laufe des Versuchs stoppten, wussten zwei nicht, was zu tun war - oder trauten sich ein Eingreifen nicht zu. Dazu DRK-Präsident Rudolf Seiters: "Wir wissen auch von unserem Rettungsdienst, dass viele Menschen völlig hilflos beim Anblick einer bewusstlosen Person reagieren." Der einmalige Besuch eines Erste-Hilfe-Kurses beim Erwerb des Führerscheins reiche nun mal nicht für den Rest des Autofahrerlebens aus, kommentiert der ARCD diese erschreckenden Zahlen. Der Club empfiehlt deshalb allen Autofahrern, nach höchstens fünf Jahren einen Auffrischungskurs zu belegen. Von einer sachgemäßen Ersten Hilfe könnten im Notfall ja auch eigene Angehörige profitieren. Bisher dauerten Auffrischungskurse beim DRK mindestens acht Stunden und schreckten viele Anwärter wegen des Zeitaufwands ab. Inzwischen bietet das Deutsche Rote Kreuz einen nur 90 Minuten langen "Fit in Erster Hilfe"-Kurs an. Unter www.drk.de/erstehilfe finden Interessenten im Internet Kontaktadressen zu einem DRK-Kreisverband in ihrer Nähe.