Doch jetzt haben Experten des Fraunhofer-Instituts für Mikroelektronische Schaltung und Systeme IMS eine aussichtsreiche Methode entwickelt: Mit einer neuen Technik können sie die Ioneneindringtiefe in den Beton permanent messen und überwachen. Den Sensor entwickelte die Materialprüfanstalt für das Bauwesen (MPA) in Braunschweig. Die Forscher von IMS integrierten ihn in ein kabelloses Transpondersystem. Der Sensor selbst ist mit sehr dünnen Eisendrähten durchzogen. "Gelangen die gelösten Salze an die Eisendrähte, kommt es wegen Rost zum Drahtbruch", erläutert IMS-Wissenschaftler Frederic Meyer. Anhand der Anzahl der defekten Eisendrähte lässt sich der Fortschritt der Korrosion elektronisch messen. Die Messdaten überträgt der Transponder per Funk an ein mobiles Lesegerät. Dafür braucht der Transponder keine Batterie. Das Lesegerät erzeugt ein magnetisches Feld, das ausreichend Energie liefert.
So kann der Transponder dauerhaft im Bauwerk ohne Aufladung verbleiben. Auch nachträglich lässt er sich in den Beton einsetzen, versichert Meyer. Derzeit laufen erste Feldversuche.
Einen Prototyp zeigen die Forscher vom 4. bis zum 6. Mai auf der Euro-ID in Köln, der nach eigenen Angaben einzigen branchenübergreifenden Messe für Identifizierungstechnologien in Europa.