Eine kanadische Studie mit 210 Probanden belegt den engen Zusammenhang zwischen Unfällen und Schlafstörungen. Das plötzliche Wegnicken am Steuer sei häufig auf unzureichenden Nachtschlaf zurückzuführen. Ursache kann laut Andreas Hellmann, Vorsitzender des Bundesverbands der Pneumonologen, die Krankheit Schlafapnoe sein. Bei ihr sind die oberen Atemwege verengt und der Zungengrund sinkt aufgrund eines fehlenden Muskeltonus zurück, so dass Atemaussetzer und unzureichender Nachtschlaf die Folge sein können. Studien am Fahrsimulator bestätigten, dass Schlafapnoiker ein zwei- bis siebenfach höheres Unfallrisiko als Menschen mit gesundem Schlaf tragen. Fährt man mit einer Geschwindigkeit von 100km/h, so legt man während einer Sekunde Schlaf 28 Meter blind und reaktionslos zurück.Hellmann fordert für Berufskraftfahrer systematische Tests, ob eine Schlafkrankheit vorliegt.
Gegen den Sekundenschlaf gibt die Initiative Gesunder Schlaf (IGS) folgende Tipps: Bei längeren Autofahrten mindestens alle zwei Stunden eine Pause von 15 Minuten einlegen. Nicht mehr als 8 Stunden pro Tag fahren. Nachts keine längeren Strecken fahren, denn bei nächtlichen Straßen werden weniger Reize als gewöhnlich aufgenommen, was zusätzlich ermüdet.Keine koffeinhaltigen oder aufputschenden Getränke zu sich nehmen. Die Leistungskurve steigt nur kurzfristig an, fällt dann aber rapide ab. Leichte und bekömmliche Kost zu sich nehmen.Bewusst aufrecht und nicht zu nahe am Lenkrad sitzen. Auf die Warnsignale des Körpers achten, wie Gähnen, Reiben der Augen, Konzentrationsschwierigkeiten und Körperstrecken hinter dem Steuer. Barbara Wilhelm von der Tübinger Arbeitsgruppe für Pupillenforschung warnt: "Die Müdigkeit ist nicht das Problem, sondern deren richtige Einschätzung. 99 Prozent der Menschen merken, dass sie müde sind. Doch wie nahe der Sekundenschlaf ist, merken sie nicht."