Für dieses Jahr prognostizieren die Marktforscher hohe Wachstumsraten vor allem bei Elektrofahrrädern. Die Zahl der 2010 in Deutschland verkauften rund 200 000 Elektrobikes dürfte 2011 deutlich übertroffen werden. Die Autoindustrie reagiert auf den anhaltenden Trend: So erweitert die Kleinwagenmarke Smart des Daimler-Konzerns ihre Produktpalette ab 2012 um ein Elektrofahrrad und einen Elektroroller. Auch Peugeot hat entsprechende Angebote im Programm. "Automobilhersteller steigen mit E-Bikes nicht nur in einen Wachstumsmarkt ein, sondern bauen auch Kompetenz für Elektromobilität und moderne Innenstadtfahrzeuge auf", kommentiert Puls- Geschäftsführer Konrad Weßner diese Entwicklung. Für den Auto-Handel biete sich die Chance zur Profilierung beim Zukunftsthema Green Mobility.
Unfallforscher warnen indessen vor den erhöhten Risiken durch Elektrobikes. Mit einer Geschwindigkeit von bis zu 45 km/h seien sie eine Gefahr für Nutzer und andere Verkehrsteilnehmer. Die Experten fordern eine Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h, maximal 500 Watt Leistung für den Motor, Versicherungskennzeichen, Mofa- Prüfbescheinigung und verstärkte Bremsen. Ein anderes Problem spricht der Deutsche Blinden- und Sehbehinderten-Verband (DBSV) in einem Positionspapier an: Neben Elektro-Autos seien auch strombetriebene Zweiräder eine Gefahr für blinde Menschen, weil sie schnell und annähernd geräuschlos unterwegs sind. Der Verband fordert ein akustisches Signal, das andere Verkehrsteilnehmer intuitiv einem bewegten Fahrzeug zuordnen können. Der Ton dürfe während der Fahrt nicht abgeschaltet werden können. Auch müsse erkennbar sein, ob das Fahrzeug gerade beschleunigt oder abbremst.