Masterplan Güterverkehr und Logistik vorgestellt

Das Bundesverkehrsministerium rechnet bis 2050 mit einer Verdoppelung der Verkehrsgüterleistung von heute 600 auf dann 1.200 Milliarden Tonnenkilometer. Vor diesem Hintergrund stellte der Ressortminister Wolfgang Tiefensee am 14. März in Berlin den seit langem erwarteten Entwurf für einen Masterplan Güterverkehr und Logistik vor. Auf 66 Seiten findet sich ein bunter Strauß mit 39 konkreten Maßnahmen für die künftige Verkehrspolitik und die Entwicklung des Logistik- und Wirtschaftsstandortes Deutschland. Als Schwerpunkte sollen vorhandene Verkehrswege effizienter genutzt, unnötiger Verkehr vermieden, die Lebensqualität durch Klima-, Umwelt- und Lärmschutz erhöht, Arbeitsbedingungen und Ausbildung für Beschäftigte im Güterverkehr verbessert und der Neuund Ausbau der Verkehrsinfrastruktur vorangetrieben werden. Die folgenden Einzelmaßnahmen sprach Tiefensee besonders an: Längere Züge auf ausgewählten Strecken, kürzere Bauzeiten und verstärkter Einsatz intelligenter Verkehrbeeinflussungssysteme auf Autobahnen, bessere Entmischung von Güter- und Personenverkehr auf Straßen und Schienen, differenzierte Mautsätze nach Strecken, Zeiten und dem CO2-Ausstoß des Fahrzeugs und beschleunigte Einführung des europäischen Schienenstandards (ETCS), damit auf diesen Strecken bis zu 30 Prozent mehr Züge fahren können. Am Masterplan wirkten Vertreter der Wirtschaft, von Gewerkschaften, Umweltverbänden, Verkehrsclubs sowie aus den Ländern mit. Derzeit laufen die Ressortabstimmungen. Aus Sicht des Auto- und Reiseclubs Deutschland (ARCD) bleibt jedoch fraglich, ob das umfassende Maßnahmenpaket in seiner Verzahnung überhaupt vollständig umgesetzt werden kann. Begrüßenswert ist hingegen die Absicht, mehr Güterverkehr auf die Schiene zu verlagern, um so den Schwerlastverkehr auf unseren Straßen zu reduzieren.Der Masterplan kann im Internet unter www.bmvbs.de eingesehen werden.