Die EU-Kommission will damit bösen Überraschungen nach dem Urlaub vorbeugen: "Europäische Bürger, die diesen Sommer in Urlaub fahren, können (auch im EU-Ausland) ruhigen Gewissens ihr Handy benutzen, ohne überteuerte Rechnungen fürchten zu müssen", erklärte die für die Telekommunikation zuständige EU-Kommissarin Viviane Reding. Wichtigste Änderungen betreffen Preise für den SMS-Versand, Tarife für Datenübertragungen und den sekundengenauen Abrechnungsmodus. Mobilfunknutzer müssen demnach pro SMS-Versand im EU-Ausland in Zukunft nirgends mehr als 0,11 Euro (ohne MwSt.) bezahlen - um mehr als die Hälfte weniger als der derzeitige EU-Durchschnittspreis von 0,28 Euro. Nach den neuen Vorschriften müssen die Mobilfunkbetreiber Anrufe im oder aus dem Ausland überdies nach der ersten halben Minute sekundengenau abrechnen, bei eingehenden Anrufen sogar ab der ersten Sekunde. Ein Verrechnungsmodus pro angefangener Minute ist künftig illegal.
Gegenwärtig zahlen die Verbraucher nach der Minutenabrechnung für ihre Anrufe etwa 20 % mehr, als sie eigentlich vertelefoniert haben, haben die Telekom-Spezialisten der EUKommission errechnet. Telekombetreiber müssen ihren Kunden zudem Schutz vor unerwartet hohen Rechnungen anbieten in Form der Option, den Dienst unterbrechen zu lassen, sobald ein Rechnungsbetrag von 50 Euro erreicht wird. Der Verbraucher kann allerdings auch einen höheren Betrag wählen. Auch die Tarife für Roaminganrufe werden erneut gesenkt: Die derzeitigen Höchstpreise von 0,46 Euro für im Ausland getätigte und 0,22 Euro für im Ausland angenommene Anrufe werden am 1. Juli 2009 auf 0,43 Euro für ausgehende und 0,19 Euro für eingehende Anrufe gesenkt.