Bundesumweltminister Gabriel wies den Vorwurf am Mittwoch in Berlin vehement zurück. Das Gutachten sei zwar "wissenschaftlich interessant, verwaltungstechnisch aber nicht brauchbar" gewesen. Verzögerungen seien durch Mitarbeiterquerelen im Bundesumweltamt entstanden.
Das Kraftfahrtbundesamt hatte zwischenzeitlich die Zulassungen für Nachrüstfilter mehrerer Hersteller wieder kassiert. Der Auto- und Reiseclub Deutschland (ARCD) rät betroffenen Autofahrern, möglichst bald in ihrer zuständigen Werkstatt den kostenlosen Austausch der beanstandeten Filtersysteme zu verlangen. Umweltminister Gabriel schloss spätere Nachteile für säumige Autofahrer durch den Gesetzgeber nicht aus. Laut Deutscher Umwelthilfe dürfe es keine Ungleichbehandlung von Fahrzeugen ohne Rußpartikelfilter und solchen mit mangelhaftem Nachrüstsystem bei der Einfahrt in Umweltzonen geben. Es gehe um eine Verringerung der Feinstaubbelastung, die nach Schätzungen für jährlich 70.000 Tote in Deutschland verantwortlich ist. Nach Angaben von Umweltminister Gabriel wurden bisher 170 000 Nachrüstsätze verbaut. Zwischen 1 – 1,5 Mio. Fahrzeuge sollen noch mit Partikelfiltern nachgerüstet werden.