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Verbraucherschützer fordern Preissenkungen im Hotelgewerbe

(lifePR) (Bad Windsheim, )
Eine Senkung der Mehrwertsteuer war die wichtigste Forderung des deutschen Beherbergungsgewerbes an die neue Bundesregierung. Die Koalition aus CDU/CSU und FDP reduzierte die Mehrwertsteuer denn auch von 19 auf 7 Prozent. Vorher hatte die Hotellerie in einer Mitteilung Ihrer Spitzenorganisation Deutscher Hotel- und Gaststättenverband e.V. (DEHOGA) versprochen, sich der eigenen Verantwortung bewusst zu sein und "durch einen spürbaren Preis-, Investitions- und Beschäftigungsimpuls" die neuen finanziellen Handlungsspielräume zu nutzen. Dieser gute Vorsatz wurde nach dem Beschluss der Bundesregierung zur Mehrwertsteuersenkung noch einmal bekräftigt. Bisher wurden die vom DEHOGA formulierten guten Absichten, was die Preisgestaltung betrifft, von den meisten Betrieben noch nicht realisiert. Eine stichprobenartige Überprüfung der Hotelpreise in Sachsen durch die dortige Verbraucherzentrale zeigt ein enttäuschendes Ergebnis. Danach übernahmen 80 Prozent der Hotels die Preise aus 2009 in das steuergünstigere neue Jahr. "Wir raten Verbrauchern, bei Hotelbuchungen ganz konkret nach Preisreduzierung zu fragen und sich dabei auf die neue Regelung zu beziehen", empfiehlt Bettina Dietrich von der Geschäftsführung der Verbraucherzentrale. Dem schließt sich der Auto- und Reiseclub Deutschland (ARCD) an. Es sei davon auszugehen, dass die fehlende Bereitschaft zu Preissenkungen im Beherbergungsgewerbe für ganz Deutschland gilt. Eine Stichprobe von stern.de unter 21 Hotels ergab, dass nur ein einziger Betrieb die Preise gesenkt hatte. Nach einer Untersuchung des Hotelbuchungsportals Trivago sind die Zimmerpreise in Deutschland von Dezember 2009 auf Januar 2010 sogar um ein Prozent gestiegen. Hingegen sanken die Übernachtungspreise in europäischen Metropolen im Vergleich zum Vorjahr. Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband verteidigt das Verhalten der Hoteliers: "In dem Moment, in dem ein Unternehmer investiert und die Zimmer renoviert und ein besseres Angebot schafft, ohne die Preise zu erhöhen, verbessert er das Preis-Leistungs-Verhältnis, und das ist quasi eine Preissenkung für den Kunden", sagte eine Sprecherin. Der ARCD sieht hingegen eher die Gefahr, dass in den meisten Beherbergungsbetrieben alles bleibt, wie es ist, und die Steuersenkung zu einem lukrativen Mitnahmeeffekt gerät. Immerhin bringt der Nachlass Bund, Ländern und Kommunen Einbußen in Milliardenhöhe - für die am Ende alle Steuer zahlenden Verbraucher aufkommen müssen.

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