Laut Bayerns Innenstaatssekretär Jürgen W. Heike soll eine entsprechende Änderung der Straßenverkehrsordnung (StVO) noch in diesem Jahr im Bundesrat eingebracht werden. Es soll damit insbesondere vermieden werden, dass bei Schnee und Eis liegengebliebene Lkw die gesamte Autobahn blockieren. Verkehrsminister Oliver Wittke aus Nordrhein-Westfalen berichtete im ZDF-Morgenmagazin von guten Erfahrungen mit einem Lkw-Überholverbot. In seinem Bundesland gelte bereits auf insgesamt 900 Kilometern Autobahnstrecke ein Überholverbot.
Die Zahl der Unfälle sei zurückgegangen und die Durchschnittsgeschwindigkeit auf Autobahnen habe sich erhöht. Für Karl-Heinz Daehre (Sachsen-Anhalt), Vorsitzender der Verkehrsministerkonferenz, kommt aber ein generelles Überholverbot für Lkw auf Autobahnen nicht infrage. Dies würde auf der rechten Spur eine Lastwagen-Schlange erzeugen, die Autofahrern keine Chance zum gefahrlosen Auf- und Abfahren gäbe. Auch solle das Überholverbot nicht für Lkw gelten, die an liegengebliebenen Fahrzeugen vorbeiziehen wollen. Der Auto- und Reiseclub Deutschland (ARCD) begrüßt die Pläne der Verkehrsminister für ein Schlechtwetter-Überholverbot. Gegen ein generelles Überholverbot für Lkw auf zweispurigen Autobahnen hat der Club aber Bedenken, weil dadurch das permanente Linksfahren von Pkw provoziert werden könnte. Ein Einordnen von Autos auf die rechte Spur wäre erschwert, wenn Brummis keinen ausreichenden Abstand zum vorausfahrenden Lkw einhalten. Zudem sei eine erhöhte Übermüdungsgefahr für Brummifahrer gegeben, wenn sie monoton lange Zeit nur auf der rechten Seite hinter Bummlern unter ihren Kollegen in der Schlange fahren müssten. Doch die besten Regelungen zeigen wenig Wirkung, wenn sie nicht erschöpfend kontrolliert werden.
Daher fordert der ARCD mit der Verschärfung des Überholverbots für Lkw auch für eine stärkere Überwachung desselben zu sorgen.