Zum Teil sei der Quasi-Wegfall des Wehrdiensts dafür verantwortlich, meint DSLV-Vorsitzender Michael Kubenz, da viele Jugendliche früher dort die Gelegenheit zum Erwerb eines Lkw-Führerscheins nutzten. Hauptgrund für das mangelnde Interesse von Berufsanfängern seien jedoch das schlechte Image des Berufs und die miese Bezahlung. Hinzukommen die negativen Auswirkungen auf das Familien- und Privatleben, die immer weniger junge Menschen in Kauf nehmen wollen, um die Luft der unendlichen Weiten europäischer Autobahnen zu schnuppern ... oder im Stau zu husten! Das Durchschnittsalter deutscher Lkw-Fahrer liegt heute bereits jenseits der 40 Jahre, nur 2,5 % der Fahrer sind nicht älter als 25 Jahre.
Das Problem hat internationale Ausmaße erreicht, denen die internationale Straßengüterverkehrs-Union IRU sogar ihren jüngsten Kongress widmen musste. "Der Mangel an Fahrern stellt Speditionen heute weltweit vor Wachstums- und Überlebensprobleme", so Rolf Lehmann, Generalsekretär der UICR (Internationale Union der Lkw-Chauffeure).
Es sei dringend notwendig, Arbeitsbedingungen und Löhne attraktiver zu gestalten und vor allem gegen das Negativ-Image des Berufs in weiten Kreisen der Öffentlichkeit anzukämpfen – unter anderem, indem man Fahrern eine bessere Ausbildung angedeihen lassen will.