Nur für die Nutzung von Bundesstraßen flossen 2007 dank der Lkw-Maut sogar satte 231 Prozent mehr an den Staat zurück. Ganz anders sieht es hingegen beim Schienenverkehr aus:
Dort lag der volkswirtschaftliche Wegekostengrad nach DIW-Angaben insgesamt nur bei 47 Prozent. Der Personenverkehr steuerte immerhin rund 90 Prozent seiner Wegekosten bei, der Güterverkehr hingegen nur 11 Prozent. Diese Quote wird durch den einbrechenden Schienengüterverkehr aktuell noch weiter sinken. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes beförderte die Bahn in den ersten neun Monaten des Jahres ein Fünftel weniger Güter als im Vorjahreszeitraum. Laut Auto- und Reiseclub Deutschland (ARCD) zeigen die Zahlen der DIW-Forscher, dass das Kostenargument für eine künftige Pkw-Maut nicht zieht.
Auch das Nutzerprinzip, nach dem mehr zahlen soll, wer mehr fährt, ist bereits durch die strekkenbezogene Energiesteuer weitgehend erfüllt. Die politischen Befürworter von neuen Wegezöllen müssten sich nach Ansicht des ARCD schon mehr einfallen lassen, um überzeugende Argumente liefern zu können. Eines wäre zum Beispiel die ersatzlose Streichung der Kraftfahrzeugsteuer bei Einführung einer Pkw-Maut, ein anderes eine gerechte Beteiligung des Transitverkehrs an den Wegekosten.