- Der Unfallwagen fuhr mit hoher Geschwindigkeit gegen einen Baum
- Die 46-Jährige hilft beherzt
- Für AvD und Goodyear ist Birgit Schulz „Heldin der Straße“ Oktober 2019
Birgit Schulz befuhr am 23. Oktober gegen acht Uhr früh mit ihrem Fahrzeug die viel befahrene Birther Straße, als sie ein schwarzes SUV am Straßenrand bemerkte. „Ich hatte gerade meine Tochter zur Arbeit gebracht, als mir ein Auto mit eingeschalteter Warnblinkanlage auf der linken Spur auffiel“, schildert die 46-Jährige die Ausgangssituation. Der Wagen stand entgegengesetzt der Fahrtrichtung vor einem Baum. Die Kassiererin ahnte, dass etwas nicht stimmte, stellte ihren Wagen ab und eilte auf das SUV zu. Auf dem Weg schossen ihr tausend Gedanken durch den Kopf: „‚Vor kurzem gab es doch erst einen Unfall in dieser Straße. Was erwartet mich jetzt hier?‘“ Als die Velberterin bemerkte, dass es sich tatsächlich um einen Unfall handelte, setzte sie sofort einen Notruf ab. „Der Wagen war offenbar mit viel Wucht gegen den Baum gefahren. Es waren keinerlei Bremsspuren auf der Straße zu sehen. Teile aus dem Motorraum lagen neben dem Baum“, erklärt Birgit Schulz den Ort des Geschehens.
Die 46-jährige Kassiererin versuchte zunächst, die Fahrertür zu öffnen. Dies gestaltete sich schwierig: „Die Böschung war an dieser Stelle so hoch und dicht, dass ich die Tür zunächst nur einen kleinen Spalt öffnen konnte. So aber konnte ich sehen, dass meine Nachbarin am Steuer saß. Ich erkannte bei ihr keine äußeren Verletzungen und versicherte ihr, dass Hilfe auf dem Weg ist.“ Birgit Schulz bemerkte jedoch noch etwas anderes: „Der Airbag war aufgegangen, ich konnte die Rückstände davon wahrnehmen und öffnete daraufhin erstmal die Beifahrertür und die beiden hinteren Türen. Auch die Fahrertür habe ich dann trotz hohem Gebüsch aufbekommen.“ Im Nachhinein stellte sich dies als goldrichtig heraus – Gase und Rückstände des aufgegangenen Airbags haben normalerweise keine gefährlichen Auswirkungen auf die Atemfunktion. Asthmatiker jedoch können unter diesen Umständen Probleme beim Luftholen bekommen. „Dass meine Nachbarin Asthmatikerin ist, habe ich erst danach erfahren, ich bin aber sehr froh, dass ich ihr so schon einmal etwas helfen konnte“, rekapituliert die Ersthelferin.
Nachdem die Velberterin für viel frische Luft gesorgt hatte, wandte sie sich wieder der Verunfallten zu: „Äußerlich sah alles OK aus, aber sie klagte über starke Schmerzen und weinte auch bitterlich. Da ich natürlich nicht wusste, ob sie vielleicht Verletzungen an der Wirbelsäule erlitten hat, ermahnte ich sie, sich nicht zu bewegen. Später habe ich dann erfahren, dass sie sich bei dem Unfall den Arm gebrochen hatte.“
Die 52-jährige Nachbarin von Birgit Schulz konnte ihren Wagen schließlich nicht aus eigener Kraft verlassen, die angerückten Rettungskräfte befreiten sie aus dem Auto mit einer Trage über den Kofferraum. Danach wurde die Schwerverletzte zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus gebracht.
Für ihren umsichtigen und selbstlosen Einsatz verleihen der Automobilclub von Deutschland (AvD) und Goodyear Birgit Schulz den Titel „Held der Straße“ des Monats Oktober 2019.
Der AvD und Goodyear suchen Monat für Monat mutige und selbstlose Heldinnen und Helden wie Birgit Schulz. Unterstützt wird die Aktion unter der Schirmherrschaft des Bundesverkehrsministeriums von der Zeitschrift TRUCKER.