- AvD und Goodyear ehren den „Held der Straße 2018“
- Verkehrsminister Andreas Scheuer würdigt vorbildliche Hilfe
- Preisverleihung im Verkehrsministerium in Berlin
Am 17. August 2018 war Lutz Kluge als Beifahrer auf der Bundesautobahn 13 in Richtung Dresden unterwegs. Zuerst fiel der Fahrerin die auffällige Fahrweise eines anderen Autos auf. Kurz darauf touchierte dieser Wagen die Mittelleitplanke, geriet ins Schleudern und durchbrach eine Wildschutzwand am rechten Fahrbahnrand. Erst im angrenzenden Waldstück kam das Auto zum Stehen. Lutz Kluge stieg sofort aus und eilte zu dem Wrack. „Unter dem Fahrzeug entwickelte sich bereits Rauch und der Wagen stand auf sehr trockenem Boden“, schildert der 54-Jährige seine ersten Eindrücke von der Unfallstelle. „Ich bin davon ausgegangen, dass das Auto jeden Moment in Flammen aufgehen könnte. Deshalb zögerte ich nicht und versuchte, den Mann in Sicherheit zu bringen“, berichtet er weiter. Zuerst erreichte der Ersthelfer die Beifahrerseite und stellte fest, dass die Tür klemmte, sofort rannte er um das Fahrzeug herum, um die Fahrertür zu öffnen. „Inzwischen waren offene Flammen zu sehen und die Zeit wurde knapp“, hat der Berliner die Situation in Erinnerung.
Nachdem sich auch die Fahrertür von außen nicht öffnen ließ und der Mann nicht ansprechbar war, griff Kluge in der Eile zu einem herumliegenden Blechteil und schlug die Scheibe ein, um die Türe von innen öffnen zu können. Trotz der starken Rauchentwicklung versuchte der Ersthelfer weiter, das Unfallopfer zu befreien. „Aufgeben kam nicht infrage, das hätte ich mir wohl mein Leben lang nicht verziehen“, betont Kluge. Doch auch bei seinem zweiten Versuch konnte er den Fahrer aufgrund des Qualms und der Flammen nicht befreien. Inzwischen brannte es rund um das verunfallte Fahrzeug. Als er gerade einen dritten Versuch starten wollte, erreichten andere Ersthelfer mit Feuerlöschern das Inferno. Sie schufen eine Schneise, durch die sich der Fahrer, der wieder das Bewusstsein erlangt hatte, im letzten Moment aus eigener Kraft befreien konnte.
Währenddessen fuhren zahlreiche Autos durch die Unfallstelle, anstatt genug Platz für nachrückende Rettungskräfte zu lassen. Auch hier wurde Kluge aktiv und hielt den Abschnitt auf der Straße frei. „Zum Glück waren die Rettungskräfte schnell vor Ort und die Feuerwehr begann zügig mit den Löscharbeiten. Die Wiese und sogar ein paar umliegende Bäume standen bereits in Flammen“, erinnert sich Kluge.
„Ein solcher Einsatz für seine Mitmenschen muss honoriert werden”, betont Jürgen Titz, Group Managing Director DACH bei Goodyear. „Lutz Kluge hat mutig und selbstlos eingegriffen. Seine Courage soll andere dazu motivieren, selbst aktiv zu helfen und anderen im Notfall beizustehen.“
Goodyear und der AvD engagieren sich seit über zehn Jahren mit der Aktion „Held der Straße“ für mehr Verkehrssicherheit. Gemeinsam mit dem Magazin TRUCKER werden Monat für Monat selbstlose Heldinnen und Helden gesucht, die durch ihr beispielhaftes Handeln Leben gerettet oder Unfallfolgen gemildert haben. Der aktuelle Jahresheld Lutz Kluge wurde von der Jury aus den insgesamt elf Monatshelden 2018 ausgewählt.
„Es sind häufig die ersten Minuten nach einem Unfall, die entscheiden. Bis zum Eintreffen der Rettungskräfte macht das Eingreifen der Ersthelfer oft den Unterschied zwischen Leben und Tod“, unterstreicht Jürgen Titz, „mit der Verkehrssicherheitsaktion Held der Straße geben wir diesen Heldinnen und Helden ein Gesicht und versuchen Menschen zum Helfen zu ermutigen.“
AvD-Generalsekretär Lutz Leif Linden hebt hervor: „Dem AvD ist es ein Anliegen, gemeinsam mit Goodyear und den anderen Partnern durch die Auszeichnung Verkehrsteilnehmer zu sensibilisieren, in einer Notsituation aktiv zu handeln und verantwortungsvolles Verhalten im Straßenverkehr zu beweisen. Jeder kann helfen!“
Neben der Auszeichnung als „Held der Straße des Jahres 2018“ erhält Lutz Kluge einen Pokal sowie einen Tankgutschein von ARAL im Wert von 5000 Euro.
Goodyear und der AvD suchen Monat für Monat mutige und selbstlose Heldinnen und Helden. Unterstützt wird die Aktion unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur von der Zeitschrift TRUCKER. Menschen, die sich mutig und selbstlos in Not- und Gefahrensituationen im Straßenverkehr für andere eingesetzt haben, sind Kandidaten für den „Held der Straße“.