- Gefüllte Lager beim Handel bieten aktuell große Angebotsvielfalt
- Bereits nasses Laub kann Sommerreifenprofile zusetzen
- Neue Sommerreifen keine Alternative zu Winterreifen
Auch bei Winterreifen gilt: Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.
Wenn dann die ersten Auto-Schlitterpartien in den Mittelgebirgen in den Medien auftauchen, sind nicht nur die besten Reifenangebote im Nu vergriffen, auch die Werkstätten und Reifendienste sind bis Ende November nahezu ausgebucht. Wer seinen Winterreifen-Kauf bis dahin aufgeschoben hat, kann auch rechtlich ins Schleudern kommen: Zwar gibt es in Deutschland keine grundsätzliche Winterreifenpflicht, doch wer mit nicht den Straßenverhältnissen angepasster Bereifung von der Polizei angetroffen wird, riskiert ein Bußgeld. Deutlich drakonischer wird bestraft, wer mit Sommerreifen oder auch abgefahrenen Winterreifen, den Verkehrsfluss behindert oder gar einen Unfall verursacht. Zwar schreibt die Straßenverkehrsordnung (StVO) für Winter- wie für Sommerreifen eine Mindest-Profiltiefe von 1,6 Millimetern vor, Winterreifen sollten aber einen Wert von 4,0 Millimeter nicht unterschreiten. Unterhalb dieser Marke leidet die Fahrsicherheit spürbar – und in einigen Nachbarländern, wie Österreich oder der Schweiz wird eine Unterschreitung mit einem Bußgeld belegt.
Neue Sommerreifen keine Alternative
Sicher ist: Im Winterhalbjahr gehören Reifen mit M+S-Kennzeichnung und „Alpine“-Symbol (Schneeflocke mit stilisiertem Berg) ans Auto – das können Ganzjahresreifen oder im besten Fall echte Winterreifen sein. Neue Sommerreifen sind hingegen keine Alternative – weder funktional noch rechtlich. Das liegt nicht nur an der härteren Gummimischung, die bei niedrigen Temperaturen weniger Haftung aufbaut. Vor allem die Profilierung der Sommergummis ist für winterliche Straßenverhältnisse ungeeignet, denn sie neigt dazu, sich mit Matsch und Schnee aber auch nassem Laub zuzusetzen. Und das kann zum weitgehenden Verlust von Seitenführung wie von Vortrieb führen. Winter- und Ganzjahresreifen hingegen weisen eines deutlich offeneres Profil sowie eine weichere Gummimischung auf, die auch bei Minusgraden spürbar geschmeidiger bleibt und so den bestmöglichen Grip liefert.
Grundsätzlich empfiehlt es sich für den Winterbetrieb die Reifen mit dem größten für das Fahrzeug zugelassenen Querschnitt zu wählen, weil diese die kleinste Auflagefläche bieten – wodurch sich das Gewicht pro Quadratzentimeter erhöht – und sie zudem den breitesten Haftungs-Grenzbereich ausweisen. Kommt das Fahrzeug ins Rutschen geschieht das nicht schlagartig, es setzt vielmehr sanft ein und der Fahrer kann früher Gegenmaßnahmen wie Gegenlenken oder Auskuppeln ergreifen. Für Fahrten auf Schnee und Eis sollte der Reifenfülldruck um 0,2 bar gegenüber dem vom Fahrzeughersteller empfohlenen Wert erhöht werden. Der erhöhte Druck öffnet das Lamellenprofil der Winterreifen noch etwas stärker, was der Griffigkeit der Pneus zugutekommt und sowohl Vortrieb, Lenkverhalten als auch Verzögerung verbessert. Bei überwiegend trockener oder nasser Fahrbahn ist hingegen der für das Fahrzeug angegebene Reifenfülldruck am besten geeignet.
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