- Der Arnsberger ist „Held der Straße“ des Monats September
- Der Helfer aus Nordrhein-Westfalen ist ohne Zögern zur Stelle
- AvD und Goodyear zeichnen Monat für Monat vorbildlichen Einsatz aus
Am Donnerstag, 06. August 2020 gegen 16.30 Uhr, befuhr ein Autofahrer von Rüthen aus kommend die Bahnhofstraße in Richtung Kallenhardter Straße. Am Stoppschild der Kreuzung hielt der Mann ordnungsgemäß an, aber bemerkte beim Anfahren den von rechts kommenden 18-jährigen Motorradfahrer zu spät. Marcel Wieseler befand sich zum gleichen Zeitpunkt mit seinem Pkw an der Kreuzung. „Ich sah nur, wie ein Körper in die Luft geschleudert wurde. Ganz genau konnte ich den Unfall nicht sehen, denn es standen noch fünf Autos vor mir an der Kreuzung“, so der Service-Techniker: „Ich dachte nur: ‚Da stimmt etwas nicht.‘ Ich zog die Handbremse, schaltete den Warnblinker ein und eilte zum Ort des Geschehens.“
„Auf dem Weg zur Unfallstelle gingen mir schon einige Gedanken durch den Kopf: ‚Wie stark ist der Biker verletzt? Werde ich ihm helfen können?‘ Als ich beim Fahrer ankam, hatte dieser aber schon seinen Helm abgenommen und sich fast schon selbst in die stabile Seitenlage gebracht. Auf den ersten Blick war er äußerlich unverletzt, sicherlich hatte auch seine Motorrad-Bekleidung dazu beigetragen. Mittlerweile waren noch vier bis fünf Personen hinzugeeilt, eine Person teilte mir mit, dass sie bereits den Notarzt verständigt habe.“ Marcel Wieseler sprach den Verunfallten nun direkt an, um herauszufinden, wo er verletzt ist und ob er eine Form von Benommenheit zeigt: „Ich erkundigte mich bei ihm nach eventuellen Schmerzen. Er erwähnte sein Bein, das bei genauerem Hinsehen leicht abgeknickt erschien. Ich fragte ihn nach seinem Fahrtziel. Dies konnte er mir beantworten. Außerdem fragte ich den jungen Mann, ob man für ihn jemanden anrufen solle. Eine Person wollte daraufhin seine Mutter kontaktieren, welche jedoch nicht erreichbar war.“
Da an diesem Tag sehr heiße Temperaturen herrschten, scheute sich der Ersthelfer nicht davor, ungewöhnliche Maßnahmen zu ergreifen: „Die Lufttemperatur war schon sehr hoch. Der Asphalt, auf dem der Biker lag, war natürlich noch einige Grad heißer. Ich bat kurzerhand den Fahrer eines Elektrotransporters der Post, sein Gefährt so zu positionieren, dass es dem Motorradfahrer Schatten spendete. Zudem öffnete ich seine Jacke.“ Um den Verunfallten vor Blicken zu schützen, bildete der 38-Jährige mit den anderen mithelfenden Personen einen Kreis um den Biker.
Bis der Krankenwagen eintraf, überprüfte der Arnsberger immer wieder, ob sich der Zustand des Motorradfahrers verschlechterte: „Ich habe regelmäßig gefragt, wie es ihm geht. Mir war durchaus bewusst, dass sich nach einem schwereren Unfall plötzliche Verschlechterungen des Gesundheitszustandes zeigen können. Dies war jedoch nicht der Fall. Als die Sanitäter eintrafen, blieb ich auch noch weiterhin dort. Ich dachte, es wäre für den jungen Mann besser, wenn noch ein vertrautes Gesicht dabei ist. Es wurde eine schwere Beinverletzung festgestellt.“
Der Motorradfahrer wurde daraufhin ins Krankenhaus gebracht. Marcel Wieseler betont, dass sich für ihn vor allem die Teilnahme an Erste-Hilfe-Kursen bei der Bewältigung des Vorfalls als sehr nützlich erwies: „Es war das erste Mal, dass ich bei einem Unfall Erste Hilfe leistete. Alle Mitarbeiter meines Arbeitgebers, die als Monteure tätig sind, müssen regelmäßig einen Erste-Hilfe-Kurs besuchen. Die Übungen und Erfahrungen aus den Kursen konnte ich gut anwenden. Ich kann nur jedem empfehlen, sein Wissen regelmäßig aufzufrischen, dann kann man in Unfallsituationen wirklich schnell und auch ein großes Stück selbstsicherer reagieren.“
Für seinen umsichtigen und selbstlosen Einsatz verleihen der Automobilclub von Deutschland (AvD) und Goodyear Marcel Wieseler den Titel „Held der Straße“ des Monats September 2020. Goodyear und der AvD suchen Monat für Monat mutige und selbstlose Heldinnen und Helden wie Marcel Wieseler. Unterstützt wird die Aktion unter der Schirmherrschaft des Bundesverkehrsministeriums von der Zeitschrift TRUCKER.
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