Der Experte ist geradezu entsetzt über die derzeitige politische Diskussion. Uwe Lange: "Unter dem Deckmäntelchen, die angeblich ausufernden Finanzmärkte zu regulieren, wird hier vollmundig ein völlig ungeeigneter Weg beschritten. Und das Bittere für Otto Normalverbraucher: werden die Berliner Pläne realisiert, zahlen die deutschen Sparer die Zeche."
Denn die Einführung der so genannten Transaktionssteuer ist nach Ansicht Langes ein rein populistisches Placebo, das völlig an den weltweiten Realitäten vorbeigehe. Am Ende könnte eine derartige Steuer weit reichende Auswirkungen insbesondere auf die so genannten kleinen Anleger haben, denen es um nichts anderes als um ihre private Altersvorsorge geht. Beispielrechnungen der Branche haben ergeben, dass ein Sparer, der über 40 Jahre monatlich 100 Euro in einen Riester-Vertrag einzahlt, am Ende 14.000 Euro durch die Kapitalmarktsteuer verlieren könnte. Würde diese nämlich für die beliebten Produkte mit hohem Aktienanteil eingeführt, würde die Steuer jede einzelne Umschichtung im Depot betreffen. So blieben in der Beispielrechnung nach 40 Jahren statt 149.000 Euro (ohne zusätzliche Steuer) nurmehr 135.000 Euro (bei Einführung der Börsensteuer) übrig.
Dies geht aus Berechnungen der beiden führenden Anbieter von geförderten Riester-Fonds, DWS und Union Investment, hervor. Sie repräsentieren zusammen etwa 2,5 Millionen der insgesamt knapp drei Millionen bestehenden Riester-Verträge. "Die Politik belohnt also den Riester-Sparer mit Zulagen, um ihm gleichzeitig über eine neue Steuer wieder Geld wegzunehmen. Dies zeigt bereits den ganzen Irrsinn der Pläne", so Uwe Lange, der AVL Finanzdienstleistungen aus dem schwäbischen Weinstadt in den vergangenen 15 Jahren zur führenden deutschen Online- Plattform mit zehntausenden zufriedenen Kunden gemacht hat.
Das Fazit des Experten fällt dementsprechend deutlich aus. Uwe Lange: "Die Politik ist wieder einmal auf der Suche nach neuen Geldquellen, um das eigene jahrelange Versagen und offenkundige Konstruktionsmängel des Euro zu vertuschen. Dass eine Transaktionssteuer ein völlig ungeeignetes Instrument ist, zeigt ja bereits ein Blick in die Historie". Hintergrund: Schweden hatte eine solche Steuer bereits einmal eingeführt. Und sie dann sofort wieder abgeschafft, weil der schwedische Finanzplatz regelrecht ausgeblutet ist - mit weit reichenden Folgen für die gesamte Wirtschaft des Landes. Lange: "Wir haben bereits 40.000 Steuervorschriften in diesem Land. Wir brauchen nicht mehr staatliche Eingriffe, sondern weniger." Daher fordert Lange, auf die Einführung einer marktökonomisch völlig unsinnigen weiteren Steuer zu verzichten.