Weiterhin hat sich AWS verpflichtet, bis Anfang 2008 eine anaerobe Vorbehandlungsstufe zu errichten. Wenn diese in Betrieb ist, kann das Abwasser der Biodieselproduktion, die von der Tochtergesellschaft Südsprit GmbH betrieben wird, ebenfalls in die Werkskläranlage eingeleitet werden. Die von AWS zu realisierende und zu finanzierende Investition beläuft sich auf mehr als zwei Millionen Euro. Lieferant für die Anlagentechnik ist das holländische Unternehmen Paques b.v., das auch in Deutschland einer der namhaften Anbieter für Anaerobreaktoren ist. Das Biodieselabwasser enthält eine zusätzliche CSB-Fracht von 660 Tonnen pro Jahr, so dass die Kapazität der erweiterten Kläranlage rund 40.000 EW entspricht. Die Besonderheit der neuen Vorbehandlung liegt darin, dass die organische Verschmutzung nicht mehr nur durch das Energie verbrauchende Belebungsverfahren abgebaut wird, sondern vielmehr selbst zu Energiegewinnung beiträgt. Durch Bakterien, die ohne Sauerstoff auskommen (vergleichbar der alkoholischen Gärung), wird Methan erzeugt, das anschließend mit Gasmotor und Generator in elektrischen Strom umgewandelt wird. Eine Gesamtmenge von 1,2 Mio. Kilowattstunden pro Jahr soll auf diese Weise erzeugt und in das Stromnetz des örtlichen Energieversorgers eingespeist werden. Jochen Krüger, Geschäftsführer der AWS: „Wir freuen uns sehr darüber, dass Südstärke uns mit dieser anspruchsvollen Aufgabe betraut hat. Das Projekt passt genau zu unserer Unternehmensphilosophie, mit innovativen Techniken wirtschaftliche Lösungen für unsere Kunden zu schaffen und dabei gleichzeitig die natürlichen Ressourcen zu schonen“.
Nachdem schon zu Beginn des Jahres ein langfristiger Vertrag mit der Rudolf Wild GmbH & Co. KG, ebenfalls ein Unternehmen der Lebensmittelindustrie, erfolgreich abgeschlossen werden konnte, betreibt AWS nunmehr sieben Anlagen zur Wasserversorgung oder Abwasserbehandlung in der Industrie. AWS gehört damit zu den führenden Anbietern, die sich im deutschen Markt auf industrielles Wassermanagement als ganzheitliche Dienstleistung spezialisiert haben.
Informationen zur Südstärke GmbH:
Unter www.suedstaerke.de
Jahresumsatz 2005: 70 Mio. €
Mitarbeiter: ca. 250 MA Standorte in der BRD: Werke in Schrobenhausen (Hauptsitz) und Sünchingen
Südstärke verarbeitet an beiden Standorten Kartoffeln zu Stärke, was innerhalb der sog. „Kampagne“ von August bis Januar erfolgt. Im Werk Schrobenhausen wird ganzjährig ein Teil der Stärke weiterverarbeitet bzw. veredelt. Zusätzlich wurde hier 2006 eine Biodieselproduktion (100.000 t/a) errichtet, die ihr Abwasser derzeit in die kommunale Kläranlage Schrobenhausen einleitet. Die Stärkeprodukte werden vornehmlich in die Papier- und Lebensmittelindustrie in Deutschland geliefert. Hinter der Südstärke GmbH steht als Gesellschafter eine bäuerliche Produktionsgenossenschaft mit 2.300 angeschlossenen Landwirten.