Werde der falsche Fahrmodus eingelegt, was auch jüngeren Fahrern passiert, könnten diese den Fehler oft noch ausgleichen, ältere aber nur schwer. „Jüngere erkennen ihren Irrtum blitzartig und stehen sofort auf der Bremse. Bestehen wie bei einigen Senioren kognitive Defizite, benötigen sie zu lange, um das Problem zu erkennen und richtig zu lösen. In Panik machen viele dann leider das Falsche.“
Zudem mache es ein Automatikgetriebe relativ leicht, einen falschen Modus einzulegen. „Bei einem Schaltgetriebe lässt sich der Rückwärtsgang nicht einfach so einlegen, man muss meistens einen Widerstand überwinden. Also zum Beispiel den Hebel runterdrücken oder hochziehen. Das ist bei einer Automatik leider nicht der Fall.“ Deshalb schlägt Brockmann vor, auch beim Automatikgetriebe die eingelegten Fahrmodi stärker sichtbar zu machen. „Die Hersteller müssten an der Schnittstelle Mensch-Maschine technische Möglichkeiten finden, dem Fahrer die gerade eingelegte Fahrstufe bewusster zu machen.“
Zudem fordert Unfallforscher Brockmann eine obligatorische Rückmeldefahrt ab 75 Jahren. Das Ergebnis solle unter vier Augen bleiben, dem Fahrer aber eine „realistische Einschätzung“ seines Fahrkönnens von einem „unabhängigen Profi“ geben.