Gerade bei Nässe trennt sich die Spreu vom Weizen. Während bei den Bremstests aus Tempo 100 auf trockenem Asphalt nur rund drei Meter Unterschied bei der Länge des Bremsweges gemessen wurden, klaffen die Unterschiede beim Bremsen auf Nässe weit auseinander. Der beste Reifen von Hankook bremste das Testauto, einen Audi A6, von 80 km/h auf Null nach 29,5 Metern ab, mit dem schwächsten Reifen, dem GT Radial, stand das Auto erst nach 34,4 Metern. Macht eine Wagenlänge Unterschied. Auch beim Rollwiderstand sind die Unterschiede erstaunlich groß. Der Bridgestone hat mit 6,5 kg/t den geringsten Rollwiderstand, der Nexen mit 8,7 kg/t den höchsten. Der Unterschied: 34 Prozent. Das macht sich entsprechend beim Spritverbrauch bemerkbar.
Den Sommerreifentest am besten bestanden hat ein Neuling: Der Goodyear Eagle F1 Asymmetric 6 hat auf Anhieb und als einziger Reifen die Note „überragend“ erreicht. Egal, ob bei trockener Fahrbahn, bei Nässe, in Kurven, beim Bremsen, bei Beschleunigung und in Sachen Dynamik und Komfort, der Reifen bietet hervorragende Ergebnisse. Drei Reifen erreichen das Testurteil „sehr gut“: der Bridgestone Turanza T005, der Hankook Ventus S1 evo3 und der Continental Premium-Contact 6 (AO) ContiSilent.
Dass auch günstigere Modelle gut abschneiden können, zeigen der Nexen N'FERA Sport und der Nokian Powerproof. Beide Reifen bieten gute Fahreigenschaft bei Nässe und Trockenheit, bestehen in Sachen Dynamik und Komfort, zählen zugleich mit Preisen von rund 140 Euro zu den günstigsten im Test. Ebenfalls gut abgeschnitten haben der Michelin Pilot Sport 4 und der Falken Azenis FK510.
Deutliche Schwächen zeigen dagegen die günstigsten Reifen im Test, Maxxis Victra Sport 5 (137 €) und der GT Radial Sportactive 2 (130 €). Beide wurden wegen zu langer Bremswege bei Nässe abgewertet, auch bei Komfort und Fahrdynamik gibt es Schwachpunkte. Beide Reifen sind eher für fahrdynamisch weniger anspruchsvolle, antriebsschwächere Autos geeignet.
Redakteur: Thiemo Fleck
Hintergrund: Die Reifengröße 245/45 R19 wird häufig auf schweren und antriebsstarken Modellen wie der Mercedes S-Klasse, Audis A6, A7, S6 und S7, Fünfer, Sechser und Siebener von BMW, Jaguar XJ und Teslas Model S, jedoch auch auf verschiedenen SUVs wie etwa Kia Sportage, Hyundai Tucson und dem Subaru SV gefahren.