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Ladekarten von Autobauern: kompliziert & unflexibel

Die meisten Autohersteller garantieren keine Festpreise für Ladestrom

(lifePR) (Stuttgart, )
Wer Diesel und Benzin tankt, der weiß genau, was der Liter kostet. Wer mit dem Elektroauto zur Ladestation fährt, erlebt mitunter böse Überraschungen: Die Ladetarife der Autohersteller erweisen sich in einem Test der Zeitschrift auto motor und sport teilweise als kompliziert, unflexibel und intransparent. Besonders ärgerlich: Viele Autohersteller garantieren im Gegensatz zu unabhängigen Anbietern wie Plugsurfing und EnBW keine festen Strompreise.

auto motor und sport hat die Ladekarten von Audi, BMW/Mini, Hyundai, Mercedes, Nissan, Polestar, Porsche, Renault, Stellantis (u.a. Fiat, Opel, Peugeot) und VW unter die Lupe genommen. Getestet wurde die Leistung der Ladekarten und Apps über zwei Nutzerprofile: ein Wenigfahrer, der überwiegend zu Hause lädt und für 2000 km Strom unterwegs einkauft (AC & DC), und ein Vielfahrer, der unterwegs Strom für 5000 km benötigt, davon für 3000 km an Schnellladern von Ionity sowie Strom für je 1000 km an 22-kW-AC- und 50-kW-DC-Ladern. Der Stromverbrauch der fiktiven E-Autos beträgt 20 kWh/100 km.

Das Ergebnis: Beim Vielfahrer fällt der Strompreis naturgemäß stärker ins Gewicht, die Grundgebühren sind zu vernachlässigen. Die Preisunterschiede sind aber erheblich. So zahlt der Polestarkunde nur 434 Euro für den Strom für 5000 km, der Hyundai-Fahrer im günstigsten Tarif schon 552 Euro, gefolgt von BMW/Mini (570 €), Audi (577) und Nissan (684). Wer sein Ladeverhalten falsch einschätzt und einen dadurch unpassenden Tarif gewählt hat, der zahlt für den Strom bei Audi 709 statt der 577 Euro, bei BMW 678 statt 570 Euro und bei Hyundai 696 statt 552 Euro. Bei Mercedes, Porsche, Renault, Stellantis und VW lässt sich eine Endsumme wegen der fehlenden Preisgarantien gar nicht erst ermitteln. Da gleicht Laden einem finanziellen Glücksspiel.

Auch beim Wenigfahrer sind die Preisunterschiede erheblich. Hier fallen Grundgebühren stärker ins Gewicht und können inklusive Ionity-Lademöglichkeit leicht bei 20 Euro im Monat liegen – plus hoher kWh-Preise von meist 79 Cent pro Kilowattstunde an der Schnellladesäule. Der Wenigfahrer im Test zahlt für den Strom für 2000 km im besten Tarif bei Hyundai, der auf eine Grundgebühr verzichtet, nur 188 Euro. Bei BMW/Mini sind es bei einer Grundgebühr von 5 Euro monatlich 204 Euro Stromkosten im Jahr, Nissan berechnet 210 Euro, bei Polestar sind es 224 Euro, bei Audi 235 Euro. Zum Vergleich: Bei Porsche kostet allein die Grundgebühr schon 179 Euro im Jahr, also fast so viel wie die Gesamtrechnung bei Hyundai. Bei Porsche kommt der Strompreis noch dazu, der aber je nach Ladestation und Anbieter variiert. Ebenso unübersichtlich ist auch beim Wenigfahrer die Preissituation bei Mercedes, Porsche, Renault, Stellantis und VW.

Immerhin: Wer ein neues Elektrofahrzeug fährt, bekommt die Grundgebühr von vielen Herstellern in den ersten Jahren geschenkt. Achten sollten Autofahrer allerdings auf versteckte Nebenkosten. So berechnen Audi, BMW, Hyundai, Mercedes, Polestart, Renault und Stellantis Blockiergebühren, wenn man nach dem Laden nicht rasch genug die Ladesäule verlässt.

Redakteur: Dirk Gulde

 

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