Dabei hält Nio an der Batteriewechsel-Technologie fest, obwohl es in Deutschland erst zwei Wechselstationen gibt, eine dritte wird demnächst in Berlin starten. Dort können die Kunden einen leeren gegen einen geladenen Akku tauschen. „Es hat den Vorteil, dass man als Kunde wesentlich flexibler agieren kann. Wenn ich eine lange Strecke fahre, dann lasse ich mir eine größere Batterie einbauen, wenn ich nur 20 Kilometer am Tag fahre, dann reicht eine kleinere.“ Dass der Aufbau eines Netzes zum Tausch der Akkus so langsam vorankommt, liegt laut Li an den Genehmigungsverfahren, die in Deutschland rund ein Jahr dauern können. „Wir wollten bis Ende 2022 insgesamt 20 Power-Swap-Stationen installiert haben. Wir haben aber die langen Genehmigungsprozesse in Deutschland unterschätzt und nur 13 geschafft.“
CEO Li sieht Nio immer noch als Premiumhersteller, obwohl zuletzt auch im Vergleichstest von auto motor und sport der ET7 erhebliche Qualitätsmängel zeigte. „Wir wollen mit unserem Technologie- und Serviceanspruch auf jeden Fall als Premiummarke wahrgenommen werden. Wir sehen uns in China auf Augenhöhe mit BMW und Mercedes und höher positioniert als Tesla und Audi. Tesla rangiert preislich auch deutlich niedriger als Nio.“ Allerdings räumt Li hierzulande Probleme ein. „In Europa wird es länger dauern, entsprechend wahrgenommen zu werden. Auch bei Marken wie Lexus hat es auf dem europäischen Markt Zeit in Anspruch genommen.“