Nach Darstellung des BLHV zeigten sich die Verbandsvertreter erleichtert darüber, dass der auf Initiative des Bundesverbandes Deutscher Milcherzeuger (BDM) am 27. Mai begonnene und von einer überwältigenden Mehrheit der Milcherzeuger unter erheblichen Opfern mitgetragene Milch-Stopp zu einem Einlenken der Discounter führte. Die Verbandsführung würdige den Einsatz des BDM sowie aller Bäuerinnen und Bauern, die durch ihren Milch- Lieferstreik und durch Unterstützung vielfältiger Protestmaßnahmen dazu beitrugen, das von Discountern auferlegte Preisdiktat zurück zu weisen. Der BLHV appelliere zugleich an die Milcherzeuger, zu vertrauensvoller Zusammenarbeit in den Dörfern zurück zu finden. Dies, unabhängig davon, wie sich einzelne Milchbauern zum Milch-Stopp verhielten.
Nachhaltiger berufständischer Erfolg könne nur mit größtmöglicher berufständischer Geschlossenheit auch über Produktionssparten hinweg unter Achtung und Wahrung freiheitlicher rechtstaatlicher Grundsätze erzielt werden. Er forderte die Milcherzeuger erneut auf, durch strikte Mengendisziplin den Erfolg der erstrittenen Preiskorrektur zu sichern.
Der BLHV kündigte an, dass er nach der eindrucksvollen Demonstration der Entschlossenheit seiner Milcherzeuger seine zuletzt mit der Entschließung vom März 2007 formulierten Grundsätze zur Milchmarktpolitik energisch einfordern werde. Das gelte für
-die strikte Begrenzung der Milch-Referenzmenge auf die Nachfragemenge am europäischen Markt,
-die Abschaffung der Saldierungsmöglichkeiten der Milchreferenzmengen sowie
-die Einführung eines nationalen Milchquoten-Verkaufsgebietes.
Einvernehmen, so der BLHV in seiner Pressemitteilung, bestehe im Verband darüber, dass der effizienten Bündelung des Angebots an Handelsware gegenüber den Discountern eine entscheidende Bedeutung zukomme. Hierzu seien die Molkereien und Milcherzeugergemeinschaften aufgefordert, unverzüglich auf Bundesebene ihre Hausaufgaben zu erfüllen. An der Lösung dieser zentralen Aufgaben werde der BLHV mit großem Nachdruck mitarbeiten.
An die Adresse der Politik erneuerte der BLHV seine Forderungen nach einem angemessenen Ausgleich erschwerter Produktionsbedingungen und verbesserte Investitionshilfen für Betriebe in Mittelgebirgslagen. Nur so könne die Offenhaltung und Pflege der Kulturlandschaft etwa des Schwarzwaldes über Nutztierhaltung dauerhaft gesichert werden.