Die Kapitalmärkte stehen im Fokus der amerikanischen FED. Es wird erwartet, dass der amerikanische Notenbankchef Bernanke einen weiteren Beitrag zur Bewältigung der Immobilienkrise leistet und die Wall Street angesichts verstärkter Rezessionsängste beruhigt. 0,25 % Senkung sind so gut wie sicher, es wird sogar spekuliert, ob es nicht zu einer abermaligen Senkung von 0,5 % kommen wird. Die 25 Basispunkte sind bereits im Markt eingepreist, sollten die Zinsen allerdings unverändert bleiben, ist mit kräftigen Kursrückgängen zu rechnen. In Deutschland werden noch einige Quartalsberichte erwartet, so von der Deutschen Bank und MAN. Die bisherigen Unternehmensnachrichten waren in der Regel positiv, so zum Beispiel bei Metro, die erneut ihre Stärke im Ausland beweisen konnte. Ihre Erwartung verfehlt haben einige europäische Unternehmen wie die KPN oder Michelin. Aber auch das Rohstoffunternehmen Norsk Hydro musste mit Gewinnrückgang aufwarten und zog kurzfristig die gesamte Branche mit nach unten. Charttechnisch befinden sich die Indizes am Scheideweg.Der DAX hat nun seinen mehrmaligen Versuch, die 8.000-Punkte-Marke nachhaltig zu überschreiten, wiederum nicht geschafft. So dass durchaus die Gefahr besteht, auf die Unterstützungslinie von 7.800 Punkten zurückzufallen. Der Euro Stoxx 50 konnte sich zwar von seiner Unterstützungslinie bei 3.800 Punkten trennen, ein neuer Aufwärtstrend könnte allerdings erst bei einem Überschreiten von 3.900 Punkten eingeleitet werden. Auch der Dow Jones Index liegt auf seiner Unterstützungslinie von 13.790 Punkten, ein Rückschlag würde in Richtung 100-Tages-Linie gehen, die bei 13.600 Punkten verläuft. Ein Überschreiten der 14.000-Punkte-Marke würde erst wieder einen neuen Aufwärtstrend generieren.
Die Kapitalmärkte schwanken zwischen den etwas nach unten gerichteten Fundamentaldaten auf der einen Seite und der nach wie vor hohen Liquidität, die in die Aktienmärkte strömen möchte, auf der anderen Seite. Die Konjunkturschwäche in den USA insbesondere bei den Immobilienpreisen ist signifikant. Die Einschätzung der aktuellen Lage zeigt aber, dass eher ein frieren auf tiefem Niveau angesagt ist. In Deutschland zeigt der Arbeitsmarkt sich zwar in einer immer besseren Verfassung, allerdings sind die Unternehmen inzwischen bei der Ausweitung ihres Personals vorsichtiger geworden. Somit geht die Schaffung neuer Stellen etwas zurück. Betrachtet man die technischen Faktoren zwischen USA und Europa, so erscheint ein gegensätzliches Bild. In den USA sieht der Markt eher nach Abschwung aus, während sich Europa robust zeigt. Dies ist umso erstaunlicher, wenn man bedenkt, dass sich der Ölpreis auf 100 Dollar je Barrel zubewegt und auch der Goldpreis nun die Marke von 800 Dollar je Unze anstrebt. Beide Segmente sind eher Anzeichen für rückläufige Aktienkurse in den anderen Branchen.
Insofern bleibt ein Rückschlag nach wie vor akut, wobei davon auszugehen ist, dass die 7.400-Punkte-Marke nicht unterschritten wird. Wahrscheinlich hält sogar die 7.800-Punkte-Marke, da hier schon wieder die ersten Käufe einsetzen. Wir bleiben positiv für die Werte: SAP, BASF und Metro.
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