Damit kann man am Kapitalmarkt nicht gerade für Klarheit sorgen. Die Zinswende in den USA bleibt somit wohl weiter aus. In Europa ist derweil die Eurokrise rund um die ungelösten Probleme in Griechenland das bestimmende Thema. Lösungen sind hier weiterhin nicht in Sicht und in Griechenland selbst konnte man in der Woche sehen, was die demonstrierende Bevölkerung von den Sparvorschlägen der Regierung und der EU hält - nichts.
Dagegen sorgen an den Kapitalmärkten die jüngsten Quartalszahlen von Konzernen aus Europa für reichlich Gesprächsstoff. Besonders die Fokussierung der Unternehmen auf hohe Dividendenausschüttungen lässt den Anleihemarkt und hier besonders die Staatsanleihen "alt aussehen". Wenn selbst große Chemiekonzerne schon eine Dividendenrenditen von 4 Prozent bieten und im Telekombereich sogar schon zweistellige Dividendenrenditen fast die Regel sind, haben es Staaten umso schwerer ihre Staatsanleihen attraktiv zu gestalten.
Für den Zinsmarkt bedeuten die Ereignisse dieser Woche jedenfalls weiterhin gutes. Zwar ist die Entwicklung der Zinsen durch die jüngsten Widersprüchlichkeiten noch ein Stück schwerer einschätzbar geworden, aber auf Sicht der nächsten drei Monate dürfte das aktuelle Zinsniveau als gesetzt gelten. Beim Baugeld haben die Entwicklungen bei den Bundesanleihen zudem dafür gesorgt, dass die Zinssätze wieder um mehr als ein Zehntel Prozentpunkt gesunken sind. Somit sind die Konditionen für Baufinanzierer wieder deutlich günstiger geworden.
Mein Fazit: Bauinteressierte sollten weiterhin damit rechnen, dass die Bauzinsen im Jahresverlauf deutlich ansteigen werden. Der Zeitpunkt dafür wird sich aber wohl etwas nach hinten verschieben. Am Besten sichern sich Immobilienfinanzierer die aktuell weiterhin günstigen Langfristzinsen rasch. Auch für Um- und Anschlussfinanzierer gilt: Nutzen Sie das niedrige Zinsniveau aus und sparen Sie bares Geld.