Die Arbeit vom Fachmann ist gefragt, wenn es um die Fassadendämmung des eigenen Hauses geht. Denn wenn der Handwerker die Steinwolle oder die Styroporplatten anbringt, muss er besonders gekonnt und penibel vorgehen: Gibt es hier Lücken, führt das später zu kalten Stellen an der Wand - und dann besteht Schimmelgefahr. Entsprechend hat die neue (Stein-)Wolle-Jacke fürs Haus auch ihren Preis. Die Kosten nur für das Dämmmaterial liegen schon bei etwa 20 bis 25 Euro pro Quadratmeter. Styropor ist bei gleichen Eigenschaften dünner, aber auch teurer. Hinzu kommen die Kosten für den Handwerker.
Viele Maßnahmen neben der Fassadendämmung
Die Fassade ist die eine Seite: "Auch auf die Heizungsanlage sollte der Hausbesitzer bei der Modernisierung ein Augenmerk legen", rät Marcus Rex, Vorstand des Baufinanzierungsvermittlers BS Baugeld Spezialisten AG. "Oftmals ist die Kombination aus Anlage und Dämmung die kostengünstigste Methode für eine Modernisierung."
Insgesamt gibt es ein ganzes Bündel an Modernisierungsmaßnahmen. Die haben gleich zwei Vorteile: Langfristig bedeuten sie im Vergleich mehr Bargeld im Portemonnaie, denn die steigenden Energiepreise können so abgefedert werden, weil schlicht weniger Energie benötigt wird. Und außerdem steigt der Wert einer Immobilie an. Der Experte spricht hier von einer "Verjüngung": Nach einer umfassenden Modernisierung der Immobilie nimmt der Gutachter an, dass sich die maximale Nutzungsdauer des Hauses erhöht. Mehr Zeit führt hier oft zu mehr Wert.
Gesetzliche Vorschriften zur Fassadendämmung
0,24 U - diese kryptische Zahl hat für die Fassadendämmung hohe Relevanz. Denn die Energieeinsparverordnung (EnEV 2009) schreibt vor, dass dieser "Wärmedurchleitkoeffizient" nach einer Sanierung nicht mehr überschritten werden darf. Immer, wenn mehr als 10 Prozent der Fassade erneuert werden sollen, ist dies für den Bereich der Sanierung vorgeschrieben. Das bedeutet konkret: Die für die Fassade häufig verwendete Steinwolle hat in etwa eine Dicke von 14 bis 18 Zentimetern.
Baugeld Spezialisten-Tipp:
"Einerseits gibt es Gesetze, andererseits aber auch kräftig Unterstützung vom Staat bei der Fassadendämmung", erläutert Marcus Rex. "Solche Förderprogramme sollten immer bei einer Baufinanzierung berücksichtigt werden." So wird das Aufpeppen der Altimmobilie zum sogenannten "KfW-Energieeffizienzhaus" mit Top-Zinskonditionen von derzeit 2,32 Prozent belohnt. Wer bestimmte Energieeffizienzziele erreicht, kann sogar einen Tilgungszuschuss von 12,5 Prozent erhalten. Das Programm "Energieeffizient Sanieren - Kredit (151)" der KfW ist eines von vielen Fördermöglichkeiten staatlicher Institutionen.
Und auch die Bauzinsen für das Hauptdarlehen bleiben historisch niedrig. Die Rahmenbedingungen in diesen Tagen: Irland strauchelt, aber es zeichnet sich eine Lösung ab. Das Land möchte zwar derzeit noch nach außen hin die eigene Schuldenkrise zunächst im Alleingang meistern. Dennoch wird es nach Einschätzung vieler Experten zu einer Unterstützungsaktion kommen. Der Dax jedenfalls machte Vortagesverluste wieder wett. Der Future Bund als Anlagereferenz für die Entwicklung von Bauzinsen steht wiederum leicht im Plus. Die Bauzinsen verändern sich nur marginal.
Kurz erklärt: Was ist ein Future Bund?
Als "Bund" werden im Fachjargon Staatsanleihen bezeichnet. Sprich: Der Staat holt sich das Geld für seine Ausgaben am Kapitalmarkt und ist dafür bereit, einen gewissen Prozentsatz an Zinsen zu zahlen. Diese Staatsanleihen können ganz unterschiedlich ausgestaltet sein. Der Begriff "Future" bezeichnet den Verkauf eines Gutes zu einem heute festgelegten Preis an einem Termin in der Zukunft. Der fiktive Euro Future Bund hat eine Laufzeit von 8,5 bis 10 Jahren und eine Festverzinsung von 6 Prozent.
Deshalb können aus der Spekulation mit diesen Werten folgende Rückschlüsse gezogen werden: Sinkt der Euro Future Bund-Zins, zu dem die Papiere gehandelt werden, dann steigt für den Käufer aufgrund der Festverzinsung von 6 Prozent die Rendite. Entsprechend steigen auf der anderen Seite die am Kapitalmarkt zu erzielenden Zinsen, die sich dann in den Konditionen für das Baudarlehen niederschlagen.