Der Beginn der amerikanischen Berichtssaison zum ersten Quartal sorgte bislang nämlich mehrheitlich für positive Überraschungen - quer durch alle Branchen. Somit keimt die Hoffnung auf, dass es der US-Wirtschaft doch besser geht, als vielfach gedacht. Entsprechend erntete dann am Mittwoch der Konjunkturbericht Beige Book freundliche Kommentare und Kurssteigerungen, denn die Wirtschaftsaktivität in den USA hat sich laut dem Fed-Bericht seit Mitte März in fast allen Regionen "etwas" verbessert. Einziges Sorgenkind in den USA bleibt der (Gewerbe-)Immobiliensektor - was aber für unseren heimischen Markt keine Auswirkungen hat.
Das Reizthema der vergangenen Woche - Griechenland - konnte mit den Rettungsgesprächen am vergangenen Wochenende zumindest für einige Tage vom Tablett gezogen werden. Die Vereinbarungen über vergünstigte Kredite kamen am Markt sehr gut an und so brachte die erste Anleiheemission zu Beginn der Woche deutlich günstigere Zinssätze zu Tage. Allerdings zogen die Risikoaufschläge am Donnerstag aber bereits wieder an. Das Thema wird also auch weiter für Schlagzeilen sorgen. Erfreuliches kam wiederum von Seiten der EU-Statistikbehörde Eurostat, denn die Industrieproduktion in der Eurozone ist im Februar weiter angestiegen.
Am Zinsmarkt bleibt derweil alles beim Alten. Das Thema Zinswende steht erst dann auf der Agenda, wenn die wirtschaftliche Erholung nachhaltig an Fahrt aufnimmt - sowohl in Europa, also auch den USA. Dann allerdings dürften steigende Leitzinsen wieder zu verteuerten Baukonditionen führen. Solange bleiben die Bauzinsen jedoch auf dem historischen Tiefststand.
Mein Fazit: Die Zinssätze dürfte auch die nächsten Monate kaum Bewegung zeigen. Erst mit einer nennenswerten wirtschaftlichen Erholung wird man am Zinsmarkt Veränderungen sehen, was von Experten frühestens für Ende 2010 bzw. Anfang 2011 erwartet wird. Für Baufinanzierungen heißt dies also weiterhin: Billigzinsen. Zumal das Überangebot an Baugeld weiter vorhanden ist und die Konditionen günstig hält. Immobilieninteressierte haben also weiterhin die Chance auf die billigsten Zinsen seit vielen, vielen Jahren. Daher sollten Neufinanzierer, aber auch Um- und Anschlussfinanzierer, die Gelegenheit nutzen und bei den günstigen (Langfrist-)Zinsen zugreifen.