Einflussfaktoren auf die Selbstmedikation
Kopfschmerzen sind der häufigste Grund für die Einnahme von rezeptfreien Analgetika. Der Therapieerfolg hängt stark von der Wahl des richtigen Schmerzmittels sowie vom rechtzeitigen und bestimmungsgemäßen Einsatz ab. Eine wichtige Position in der Beratung nehmen hierbei Ärzte und Apotheker ein. 56 Prozent der Deutschen achten auf den Rat des Hausarztes. Bei der Frage, wer die konkrete Auswahl des Medikaments zur Selbstmedikation beeinflusst, geben 47 Prozent den Apotheker an. "Die Diagnose des Kopfschmerzes sollte durch einen Arzt gesichert sein", empfiehlt Evers. "Außerdem sollte ärztlich festgestellt sein, dass keine Kontraindikationen gegen bestimmte Arzneimittel bestehen". Wichtig ist, dass sich der Patient über den bestimmungsgemäßen Gebrauch von Akutmedikamenten informiert. Richtig durchgeführt, kann die Selbstmedikation mit rezeptfreien Schmerzmitteln einen bedeutenden Beitrag bei der Behandlung von Spannungskopfschmerzen und Migräne leisten. Beispielsweise kommt Tfelt-Hansen in einem Kommentar zur aktuellen Studienlage zu dem Schluss, dass Triptane bei akuten Migräneattacken NSAIDs nicht überlegen sind, und empfiehlt Acetylsalicylsäure-Brausetabletten, wie z.B. Aspirin Migräne, als First-Line-Therapie. Die gepufferte Brausetablette erwies sich in einer Metaanalyse als genau so wirksam wie das verschreibungspflichtige Sumatriptan, aber dabei besser verträglich.
Ein experimentelles Modell für den Spannungskopfschmerz
Für eine zielführende Diagnose und die zukünftige Optimierung effektiver Therapien auch in der Selbstmedikation sind valide Erkenntnisse der Grundlagenforschung zur Pathophysiologie der jeweiligen Kopfschmerzform besonders wichtig. Gerade der Spannungskopfschmerz besitzt eine immense sozioökonomische Bedeutung. Dennoch ist seine Pathophysiologie weitgehend ungeklärt. Zum Verständnis der zu Grunde liegenden Mechanismen bedarf es geeigneter experimenteller Modelle. "Die Schmerzverarbeitung aus den Nackenmuskeln scheint wesentlich an der Pathophysiologie des Spannungskopfschmerzes beteiligt zu sein", so Professor Dr. Jens Ellrich, Department of Health Science and Technology, Aalborg University, Dänemark. Dieses klinische Charakteristikum ist die Grundlage für die Entwicklung eines experimentellen Modells an Versuchstieren. "Die schmerzhafte Stimulation der Nackenmuskulatur hat einen enormen Einfluss auf das Zentralnervensystem und führt zu einer dauerhaften und damit nachhaltigen Veränderung der neuronalen Erregbarkeit für mehrere Stunden im Tierexperiment", resümiert Ellrich. "Die Nackenmuskulatur scheint besondere physiologische und biochemische Eigenschaften aufzuweisen, die einen signifikanten und nachhaltigen Effekt auf die zentrale Schmerzverarbeitung erst ermöglichen."
Für die Diagnose und Therapie von Spannungskopfschmerzen bietet das experimentelle Modell eine gute Möglichkeit, verschiedene Pharmaka auf ihre Wirkung zu testen. "Unterschiedliche Zeitfenster der Substanzapplikation könnten Auskunft geben über prophylaktische und therapeutische Wirkungen", so Ellrich. Zukünftig soll das "Akutmodell" in ein "chronisches" Modell überführt werden, um Unterschiede zwischen einmaligen und multiplen Kopfschmerzattacken zu erforschen.
1 Tfelt-Hansen P. Triptans vs other drugs for acute migraine. Are there differences in efficacy?A comment. Headache 2008;48(4):601-5.
2 Lampl C, Voelker M, Diener HC. Efficacy and safety of 1,000mg effervescent aspirin: individual patient data meta-analysis of three trials in migraine headache and migraine accompanying symptoms. J Neurol 2007; 254(6):705-12.
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