"Wir freuen uns, mit einer so angesehenen Forschungseinrichtung wie dem Broad Institute zusammenzuarbeiten", sagte Prof. Andreas Busch, Leiter Global Drug Discovery und Mitglied im Bayer HealthCare Executive Committee. "Die Forscher am Broad Institute haben beeindruckende systematische Kataloge von Mutationen erstellt, die sie in unterschiedlichen Tumorarten gefunden haben. Damit haben sie die Grundlage für die Entwicklung neuartiger Krebstherapien und diagnostischer Tests geschaffen. Die Bildung dieser Allianz ist ein weiterer wichtiger Schritt und Beleg für unser Engagement im Bereich der Onkologie und personalisierten Medizin."
Die Onkogenomik ist ein vielversprechendes Gebiet der Krebsforschung. Es werden mit Krebs assoziierte Gene identifiziert und charakterisiert. Krebs wird durch die Anhäufung von Mutationen der DNA verursacht, die zu unkontrolliertem Wachstum von Zellen führt und somit zur Entstehung von Tumoren. Ziel der onkogenomischen Forschung ist es, neue Gene zu identifizieren, die in veränderter (mutierter) Form die Vermehrung der Tumorzellen stimulieren (Onkogene) oder durch die Modifizierung die Fähigkeit verlieren, das Zellwachstum zu bremsen (Tumorsuppressorgene). Hierdurch könnten neue Erkenntnisse für die Krebsdiagnostik, die Vorhersage des klinischen Verlaufs von Krebserkrankungen und über neue mögliche Angriffspunkte für Krebstherapien gewonnen werden. Die gezielte Ausrichtung auf tumorspezifische Mutationen des einzelnen Patienten ermöglicht die Entwicklung personalisierter Krebstherapien.
"Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit den Kollegen bei Bayer an der Übertragung wissenschaftlicher Erkenntnisse auf die Entwicklung neuartiger Therapien gegen Krebs zu arbeiten", sagte Prof. Eric Lander, Präsident und Leiter des Broad Institute. "Das umfassende Wissen und die Erfahrung des Broad Institute auf dem Gebiet der Onkogenomik, chemischen Biologie und Wirkstoffforschung ergänzen sich ideal mit der jahrzehntelangen Erfahrung von Bayer bei der Entwicklung neuer Therapieoptionen. Wir freuen uns sehr, mit Bayer in einer solch visionären Kooperation zusammenzuarbeiten."
Im Rahmen der Kooperation wird das Broad Institute seine Expertise auf dem Gebiet der Onkogenomik einbringen. Beide Partner werden ihre Substanzbibliotheken und Screening-Plattformen sowie ihre Erfahrung im Bereich der medizinischen Chemie für die Bearbeitung gemeinsamer Projekte nutzen. Paritätisch besetzte Forschungs- und Lenkungsausschüsse werden als Entscheidungsgremien die Initiierung und Auswahl der Projekte steuern. Die Rechte an den Forschungsergebnissen liegen bei beiden Partnern zu gleichen Teilen. Bayer erhält die Option auf exklusive Lizenzen für potenzielle Arzneimittelkandidaten im präklinischen Entwicklungsstadium. Die finanziellen Konditionen der Vereinbarung wurden nicht bekannt gegeben.
Über das Broad Institute of Harvard and MIT
Das Eli and Edythe L. Broad Institute of Harvard and MIT wurde 2004 gegründet, um einer Generation kreativer Forscher die Möglichkeit zu geben, Medizin von Grund auf zu verändern. Ziel der Arbeit des Broad Institutes ist es, alle molekularen Bestandteile des Lebens und ihr Zusammenspiel zu beschreiben, die molekularen Grundlagen wichtiger Krankheiten der Menschheit zu erforschen, wirksame neue diagnostische und therapeutische Ansätze zu entwickeln und die Entdeckungen, Werkzeuge, Methoden und Daten der wissenschaftlichen Fachwelt offen zur Verfügung zu stellen. An dem vom MIT, Harvard und dessen angeschlossenen Krankenhäusern sowie den aus Los Angeles stammenden Visionären und Philanthropen Eli und Edythe L. Broad gegründete Broad Institute sind Lehr- und Fachkräfte sowie Studierende der gesamten biomedizinischen Forschung vom MIT, von Harvard und darüber hinaus tätig. Zugleich unterhält es Kooperationen mit über hundert privaten und staatlichen Einrichtungen aus über 40 Ländern weltweit. Weitere Informationen zum Broad Institute finden Sie unter http://www.broadinstitute.org.
Onkologie bei Bayer
Mit dem Ziel, das Leben von Menschen zu verbessern, arbeitet Bayer an der Erweiterung seines Portfolios für innovative Behandlungen. Das Onkologie-Portfolio von Bayer umfasst bereits drei zugelassene Produkte sowie mehrere andere Wirkstoffe in verschiedenen Phasen der klinischen Entwicklung. Alle diese Produkte spiegeln den Forschungsansatz des Unternehmens wider, der die Suche nach geeigneten Zielmolekülen (Targets) zur Krebsbehandlung in den Vordergrund stellt.
Zukunftsgerichtete Aussagen
Diese Presseinformation kann bestimmte in die Zukunft gerichtete Aussagen enthalten, die auf den gegenwärtigen Annahmen und Prognosen der Unternehmensleitung des Bayer-Konzerns bzw. seiner Teilkonzerne beruhen. Verschiedene bekannte wie auch unbekannte Risiken, Ungewissheiten und andere Faktoren können dazu führen, dass die tatsächlichen Ergebnisse, die Finanzlage, die Entwicklung oder die Performance der Gesellschaft wesentlich von den hier gegebenen Einschätzungen abweichen. Diese Faktoren schließen diejenigen ein, die Bayer in veröffentlichten Berichten beschrieben hat. Diese Berichte stehen auf der Bayer-Webseite http://www.bayer.de zur Verfügung. Die Gesellschaft übernimmt keinerlei Verpflichtung, solche zukunftsgerichteten Aussagen fortzuschreiben und an zukünftige Ereignisse oder Entwicklungen anzupassen.