Auch biete eine Bauernfamilie reichen Nährboden für Familien- und Gemeinsinn, für Eigenverantwortung, Selbstständigkeit und Unternehmertum. „Dies macht uns zu einer gesellschaftlichen Kraft auf dem Land und im Land. Deshalb werden wir es nicht zulassen, einen neuen Graben zwischen Stadt und Land zu ziehen“, sagte Sonnleitner. Stattdessen würden die Bauern auf eine fruchtbare Ergänzung zwischen Stadt und Land setzen. Wirtschaftswachstum und Ressourcenschutz müssten sich sinnvoll zum Wohle aller ergänzen.
Gemäß dem Motto des Bamberger Bauerntages „Innovativ auf allen Feldern“ habe die deutsche Land- und Ernährungswirtschaft einen Spitzenplatz in Europa erreicht. Die deutsche Landmaschinen- und Stallbautechnik sei Spitze, die Tier- und Pflanzenzucht behaupte sich im Wettbewerb. „Wir erbringen Bestleistungen in Qualität und Vielfalt unserer Produkte – für die regionalen Märkte genauso wie für den Öko-Markt, für den europäischen Binnenmarkt wie auch für Drittlandsmärkte“, stellte Sonnleitner fest. Gleichzeitig seien höchste Ansprüche beim Tierschutz, beim Umweltschutz, bei der Hygiene und Lebensmittelsicherheit für die deutschen Bauern eine Selbstverständlichkeit und zugleich Verpflichtung an den Verbraucher. „Wir legen uns von früh bis spät, von Montag bis Sonntag, ins Zeug und fordern uns selbst sowie unsere Familien und Mitarbeiter oft bis an die Grenzen“, sagte der BBV-Präsident vor den Delegierten des Bauerntages.
Die Erzeugung von Nahrungsmitteln sei und bleibe die erste und wichtigste Aufgabe der deutschen Landwirtschaft. Gleichzeitig seien die Bauern in der Pflicht und in der Lage, nachwachsende Rohstoffe und Bioenergie in größerem Umfang zur Verfügung zu stellen. Dass sich jetzt Europa im Grundsatz auf ein integriertes Klimaschutz- und Energiekonzept verpflichtet hat, betrachtet Sonnleitner als großen Fortschritt und als Erfolg der deutschen EU-Ratspräsidentschaft. Versorgungssicherheit bei Energie und bei Nahrung müsste weltweit ganz oben auf die politische Rangskala kommen. Gerade in Entwicklungsländern, wo durch festere Agrarmärkte nun endlich die Bauern mit ihrer Arbeit auch Geld verdienen können, sei das besonders wichtig. Daher habe sich auch die deutsche Landwirtschaft stets für einen erfolgreichen Abschluss der Welthandelsrunde eingesetzt. „Wir wollen jedoch ein faires Abkommen bei voller Anerkennung und Anrechnung unserer Vorleistungen durch die bisherigen Agrarreformen“, erklärte Sonnleitner.