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Vom Bordstein bis zum Seniorenheim

Präsentation des Leitfadens für Kommunale Seniorenpolitik

(lifePR) (München, )
Von der Bordsteinkante bis zum Seniorenheim - den Kommunen öffnen sich vielfältige Ansätze, um Politik für Senioren zu betreiben. Welche Möglichkeiten bestehen im Einzelnen für kleinere Gemeinden oder für Großstädte? Ein in Zusammenarbeit mit Bayerischem Städtetag, Gemeindetag, Landkreistag, Verband der Bezirke erarbeiteter Leitfaden des bayerischen Sozialministeriums gibt Antworten. Das Sozialministerium präsentiert am 6. Juni den Leitfaden im Rahmen einer Tagung über kommunale Seniorenpolitik. "Erstmals gibt ein umfassender Leitfaden den Kommunen eine Hilfestellung an die Hand", erklärt Bürgermeister Rudolf Heiler aus Grafing für die kommunalen Spitzenverbände.

Keine Kommune kann sich den Folgen der demografischen Entwicklung entziehen: Derzeit leben in Bayern rund 2,3 Millionen über 65-Jährige, im Jahr 2050 sollen es nach Schätzung des Statistischen Landesamtes etwa 3,5 Millionen sein. Der Blick von Kommunen richtet sich künftig noch schärfer auf die Probleme von Senioren.

Der Leitfaden ist zweigeteilt: Er gibt Anregungen für Landkreise und kreisfreie Städte ebenso wie für kreisangehörige Städte und Gemeinden. Somit soll die Basis für ein seniorenpolitisches Gesamtkonzept geschaffen werden. Der Leitfaden bietet eine umfassende und anschauliche Hilfestellung. Die Broschüre umreißt wichtige Handlungsfelder und erläutert sie mit Beispielen aus der Praxis.

Die Probleme für Senioren beginnen schon vor der Haustür: Wie etwa kommt die Oma mit dem Rollwagen zum Einkaufen? Eine hohe Bordsteinkante kann eine Hürde für Senioren sein. Städte und Gemeinden denken an barrierefreie Wege, senken Gehsteige an Straßenübergängen, um Gehwege für Rollwägen befahrbar zu machen. Und wo kann unsere Oma einkaufen? Wie sollen sich Senioren versorgen, wenn Supermärkte nur noch am Ortsrand stehen, wenn Einkaufscenter nur mit dem Auto zu erreichen sind? Senioren benötigen Einkaufsmöglichkeiten in Fußnähe. Dies betrifft in Großstädten die Bauleitplanung, die darauf achtet, Läden in der Nachbarschaft zu halten. In kleineren Gemeinden schärft sich inzwischen das Bewusstsein für die Notwendigkeit der Nahversorgung, wenn etwa Dorfläden entstehen oder sich Lieferdienste für Gehbehinderte und Kranke gründen. Wenn sich herkömmliche Strukturen einer Großfamilie auflösen, gewinnen nachbarschaftliche Netzwerke an Bedeutung. Ehrenamtsbörsen vermitteln Hilfen bei Einkäufen oder schaffen einen Fahrdienst. Und nicht nur das: Zur Entlastung von pflegenden Angehörigen rückt der Ausbau von ambulanten Pflegemöglichkeiten in den Vordergrund. Solche Bemühungen zielen darauf, ältere und pflegebedürftige Menschen möglichst lange in der gewohnten Umgebung wohnen lassen zu können.

Der Leitfaden zeigt eine Fülle an Möglichkeiten vom betreuten Wohnen bis zu stationärer Pflege vor Ort. Dazu gehört auch die Berufung eines Seniorenbeauftragten, der an der Schnittstelle zwischen Kommune und den Bürgern arbeitet. Seniorenbeauftragte können die ersten Ansprechpartner sein, um Bürger an die jeweiligen Fachstellen und Einrichtungen zu vermitteln. Die Kommunen leisten jetzt und in der Zukunft eine Menge, um die Lebensbedingungen für Senioren in Bayern weiter zu verbessern.
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