Nach der Statistik sind die Zeugenbetreuungsstellen 2006 in insgesamt 11.343 Fällen aktiv geworden. 4.197 Personen wurden persönlich betreut, in den übrigen Fällen wurde die Beratung telefonisch oder schriftlich geleistet.
Auffällig ist, dass zwar die Gesamtzahl der Kontakte rückläufig ist (2005: 12.624). Die Zahl derer, die sich aus Angst vor der Vernehmung oder vor Repressalien an die Zeugenbetreuungsstellen gewandt haben, ist aber im Vergleich zum Vorjahr um 8 % gestiegen (2006: 2713 bzw. 24 % der Fälle, Vorjahr 2510 bzw. 20 %). Ebenfalls zugenommen, nämlich um deutliche 25 %, haben solche Fälle, in denen die Zeugenbetreuer als "Babysitter" gefragt waren (2006: 1033 bzw. 9 % der Fälle, Vorjahr 824 bzw. 7 %).
Zeugenbetreuungsstellen sind an allen Amts- und Landgerichten in Bayern eingerichtet. Sie sollen die für viele Zeugen mit Gerichtsverfahren verbundenen Belastungen mildern. Vielfach existieren auch besondere Warteräume für Zeugen Merk dankte allen Mitarbeitern der Zeugenbetreuungsstellen:
"Zeugenbetreuungsstellen leisten unbürokratisch einen wichtigen Beitrag zur Opferhilfe. Gerade für Opferzeugen ist eine Aussage im Prozess mit großen psychischen Belastungen verbunden. Unsere engagierten Zeugenbetreuer informieren über den Verfahrensablauf, gewähren praktische Unterstützung und helfen auf diese Weise, Ängste und Unsicherheiten abzubauen."