Nicht nachvollziehen kann Aicher die Aussage der Bundesregierung, nachwachsende Rohstoffe sollten an einem unverfälschten Preis- und Qualitätswettbewerb teilnehmen und so ihre Marktposition dauerhaft subventionsfrei besetzen können. Denn der Preiswettbewerb ist schon lange massiv verfälscht – zu Lasten des Holzbaus. Konkurrierende Baustoffe werden auf vielfältige Weise subventioniert: Große Hersteller von Stahl, Zement und Ziegeln profitieren von lokaler und regionaler Wirtschaftsförderung. Zudem sind sie – da sehr energieintensiv! – von der EEG-Umlage befreit. Und die Folgekosten ihrer klimaschädlichen CO2-Emissionen dürfen sie komplett der Allgemeinheit aufbürden.
„Einen unverfälschten Preiswettbewerb haben wir überhaupt nicht“, betont Aicher. Der würde nämlich bedeuten: „Alle Baumaterialien leisten den gleichen Klimaschutzbeitrag, weisen also die gleiche CO2-Bilanz auf. Das wäre einfach möglich, indem schlechte CO2-Bilanzen kompensiert werden!“ Wie sich das bewerkstelligen lässt, zeigt beispielsweise das Angebot der Umweltorganisation „atmosfair“ für Flugreisen. „Konsequent umgesetzt, würde das wohl auf eine CO2-Steuer hinauslaufen. Erst durch diese hätten wir einen fairen Wettbewerb“, sagt Aicher. „Und dann könnten wir uns als Nebeneffekt den ganzen Berg überladener Gesetze und Verordnungen sparen, denn der Markt regelt die Details dann wesentlich effizienter.“
Weitere Infos:
Deutscher Bundestag
Bundestagsdrucksache 18/9322
http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/093/1809322.pdf
Landesinnungsverband des Bayerischen Zimmererhandwerks
Informationsschrift „STOP CO2“
www.stopco2.jetzt