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Beauftragte der Bundesregierung für die Belange der Patienten und Patientinnen

Stärkung der Rechte von Flugreisenden mit eingeschränkter Mobilität

(lifePR) (Berlin, )
Zum Inkrafttreten der Verordnung (EG) Nr. 1107/2006 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 5. Juli 2006 über die Rechte von behinderten Flugreisenden und Flugreisenden mit eingeschränkter Mobilität erklärt die Beauftragte der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen, Karin Evers-Meyer:

"Ich begrüße es sehr, dass für behinderte und in ihrer Mobilität eingeschränkte Menschen in Zukunft ein diskriminierungsfreier Zugang zum Luftverkehr sicher gestellt werden soll. Mit dieser Verordnung ist ein weiterer Schritt zur gleichberechtigten Teilhabe behinderter Menschen am gesellschaftlichen Leben unternommen worden. Die Verordnung (EG) Nr. 1107/2006 verbietet ab dem heutigen Tage den Luftfahrtunternehmen, behinderten oder mobilitätseingeschränkten Menschen den Zugang zu einer Flugreise – abgesehen von begründeten Ausnahmefällen - zu verweigern. Zudem verpflichtet die Verordnung (EG) Nr. 1107/2006 die Fluggesellschaften - und ab Juli 2008 auch die Flughäfen, eine qualitativ anspruchsvolle nahtlose Assistenz

- vom Ankunftsort vor dem Flughafen bis zum Sitzplatz im Flugzeug,
- während des Fluges
- vom Sitzplatz im Flugzeug bis zum Verlassen des Terminals bzw.
- bei Transitpassagieren bis zum Sitzplatz im Flugzeug des Anschlussfluges sicher zu stellen.

Weiterhin sind die Airlines ab Juli 2008 verpflichtet, Hilfsmittel wie Rollstühle oder Blindenhunde gratis mitzunehmen. Die sich hieraus ergebenden Kosten dürfen nicht auf die behinderten Fluggäste umgelegt werden. Sie sollen vielmehr aus einem Fonds beglichen werden, in den die Fluggesellschaften im Verhältnis zur Anzahl der von ihnen beförderten Passagiere einzahlen.

Darüber hinaus verpflichtet die Verordnung die 27 EU-Mitgliedsstaaten, angemessene und wirksame Strafen für jene Luftfahrt- und Touristikunternehmen vorzusehen, die sich nicht an die neuen Regeln halten. In Deutschland soll zu diesem Zweck die Luftverkehrs-Zulassungs-Ordnung eine entsprechende Änderung erfahren. Ich werde mich dafür einsetzen, dass alle Verstöße gegen die in der EG-VO 1107/2006 aufgeführten Verpflichtungen mit Sanktionen belegt werden.

Verletzen die für den Luftverkehr verantwortlichen und in der Verordnung genannten Unternehmen ihre Pflichten gegenüber behinderten oder mobilitätseingeschränkten Menschen, sollten sie diese zunächst an den maßgeblichen Flughafen bzw. an das Luftfahrtunternehmen wenden. Erhalten sie von den Unternehmen keine oder nur eine unzureichende Antwort, haben sie die Möglichkeit, ihre Beschwerde an die Luftfahrtbehörde im jeweiligen Bundesland zu richten, die den Vorfall prüfen und ggf. Strafen verhängen kann. Ich hoffe allerdings sehr, dass sich alle verantwortlichen Unternehmen im Luftverkehr im Interesse aller Passagiere an die Regelungen der EG-VO 1107/2006 halten und dass Sanktionen die Ausnahme bleiben."
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