Doch selbst wenn der Einsatz auf zwei Rädern als vergleichsweise gelenkschonend gilt, hat er doch einen gravierenden Nachteil: Herkömmliche Fahrradpedale zwingen das Knie in einen unnatürlichen, starren Bewegungsablauf. Und der geht im Wortsinn "auf die Knie". Um dieses Problem zu lösen, entwickelte Jörg Töpfer ein völlig neuartiges Fahrradpedal: BIUS1.
Nach genau neun Jahren und fünf Prototypen ist das komplett in Deutschland gefertigte Pedal jetzt auf dem Markt. Die Besonderheit: Anders als herkömmliche Pedale dreht sich BIUS1 nicht nur um die eigene Achse, es bewegt sich auch hin und her. "Das ist wichtig, um den natürlichen Bewegungsablauf des Gelenks zu unterstützen", erklärt Jörg Töpfer seine Idee. Denn das Knie arbeitet nicht wie ein einfaches Scharnier, vielmehr bewegt es sich auch in seitlicher Richtung. Und genau das kann es bei Standard-Pedalen nicht. Es kommt zu Fehlbelastungen - und in der Folge zu erhöhtem Gelenkverschleiß.
Mit dem BIUS1 hingegen kann der Körper seinem natürlichen Bewegungsablauf folgen. So wird der Gelenkabrieb minimiert und daraus resultierende Schmerzen effizient verhindert. Das weiß auch Sebastian Duckstein. Der ehemalige Profi-Ruderer hat seine Knie jahrelang so extrem belastet, dass er kaum noch längere Strecken schmerzfrei mit dem Rad fahren konnte. Doch jetzt sind die "ständigen Nadelstiche im Knie" vergessen: "Seit einem Jahr fahre ich mit BIUS1 und habe keinerlei Probleme mehr. Selbst die Füße schlafen mir seitdem nicht mehr ein", berichtet Duckstein. Speziell für Radsportler interessanter Nebeneffekt: Durch eine effizientere Nutzung der Muskulatur sorgt BIUS1 für eine höhere Ausdauer.
Doch nicht nur Radfahrer schwärmen von dem Pedal. Auch von der Forschung wird BIUS1 bestätigt, Prof. Dr. Gert-Peter Brüggemann der Leiter des Instituts für Biomechanik und Orthopädie an der Sporthochschule Köln hat das Pedal getestet und sagt: "Aus orthopädischer Sicht ist die Technologie sinnvoll und hoch innovativ." Kurzum: BIUS1 funktioniert. Und kann vielen Menschen Schmerzen ersparen und sie vor unangenehmen Knieoperationen bewahren.