Die Initiatoren des STEP Award, das F.A.Z.-Institut Innovationsprojekte und Infraserv Höchst, Industriedienstleister und Betreiber des Industrieparks Höchst, zeichnen jährlich junge Unternehmen aus, die an der Schwelle zum Durchbruch stehen, um ihnen in der Wachstumsphase einen wichtigen Impuls für die weitere erfolgreiche Entwicklung zu geben. Die Ausschreibung des Wettbewerbs richtete sich an deutsche, österreichische und schweizerische Unternehmen aus Chemie, Pharma, Life Science, Bio- und Nanotechnologie, Materialwirtschaft und Erneuerbare Energien. Die Jury wählte aus 70 Bewerbern zehn Finalisten aus, die Gelegenheit erhielten, ihr Unternehmen nochmals persönlich vorzustellen. Aus diesem "Pitch" ging in der Kategorie "Markt/Kunde" die Retina Implant AG als Siegerin hervor. Das Reutlinger Medizintechnikunternehmen entwickelt einen aktiven, subretinalen Netzhautchip, der an Retinitis Pigmentosa oder Altersbedingter Makula-Degeneration erkrankten Blinden einen Teil des Sehvermögens wiedergeben kann. Ärzten der Universitäts-Augenklinik Tübingen war es im vergangenen Jahr tatsächlich gelungen, vollständig erblindeten Patienten einen Teil ihrer Sehkraft wiederzugeben. Die Jury war sich einig, dass das Produkt Retina-Chip in absehbarer Zukunft Erfolg haben und hohe Umsätze erzielen wird.
In der Kategorie "Prozesse" war die immatics biotechnologies GmbH aus Tübingen erfolgreich. immatics entwickelt peptidbasierte Wirkstoffe für die Immuntherapie von Krebserkrankungen. Das biopharmazeutische Unternehmen überzeugte die Jury nicht zuletzt durch einen der kürzesten Entwicklungsprozesse in der pharmazeutischen Industrie bis zur Übergabe eines Produktkandidaten in die Klinik: Bei der Entwicklung des neuen Produktes IMA901 für die Behandlung von Nierenzellkrebs vergingen zwischen der Aufnahme der Forschungstätigkeit und dem Beginn der klinischen Studien weniger als 24 Monate.
Im Rahmen einer festlichen Gala in Frankfurt am Main nahmen die Gewinner die Glückwünsche der Initiatoren dieses Unternehmenswettbewerbs, Dr. Roland Mohr, Geschäftsführer von Infraserv Höchst und Volker Sach, Geschäftsführer des F.A.Z.-Instituts, entgegen.
Für den Geschäftsführer der BioRegio STERN Management GmbH, Dr. Klaus Eichenberg, ist die Auszeichnung "seiner" STERN-Unternehmen ein wichtiger Erfolg. "Sie unterstreicht eindrucksvoll, dass wir mit unseren Strategien zur nachhaltigen Etablierung eines starken Biotech-Clusters auf dem richtigen Weg sind", so Eichenberg. "Dass sich die Konturen einer erfolgreichen Biotech-Region immer deutlicher abzuzeichnen beginnen, belegen die Preise, die sich zum Jahresende fast schon häufen."
Gemeint ist die Auszeichnung eines weiteren Unternehmens aus der STERN-Region vom vergangenen Dienstag: Die Tübinger CureVac GmbH hatte 8.000 Euro des insgesamt mit 50.000 Euro dotierten Dr.-Rudolf-Eberle-Innovationspreises des Landes Baden-Württemberg aus der Hand von Wirtschaftsminister Ernst Pfister entgegennehmen dürfen. Dieser Preis zeichnet kleinere und mittlere Unternehmen aus Industrie, Handwerk sowie technologischer Dienstleistung für beispielhafte Leistungen bei der Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen aus. Unter 69 Bewerbern war CureVac unter die besten sechs Unternehmen gewählt worden, weil es einen völlig neuen Weg zur Behandlung von Krebserkrankungen eröffnet: In präklinischen Experimenten konnte gezeigt werden, dass Impfstoffe auf Basis modifizierter messenger RNA-Moleküle dem Immunsystem helfen, entartete Zellen gezielt zu bekämpfen. Die klinische Erprobung eines solchen RNActive®-basierten Impfstoffs zur Behandlung von Prostatakarzinomen wird 2008 starten.