Besonders die Farbigkeit der Tiere ist bemerkenswert: Die in Australien beheimateten Gouldamadinen sind seit der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts aufgrund ihres äußerst auffälligen Gefieders sehr beliebte Ziervögel. Auch die Siedleragame zeigt sich, wenn auch nur tagsüber, bemerkenswert bunt. Beim näheren Betrachten der Echsen fällt die schöne Musterung der bis zu 40 Zentimeter langen Tiere auf. Das Agamenmännchen kann zur Paarungszeit die Körperfarbe zu blau wechseln. Der Kopf ist während dieser Zeit gelb bis orangerot gefärbt. Und auch die zehn Vierzehenschildkröten weisen einige Besonderheiten auf, die sie von ihren Gattungsgenossen unterscheiden. Die meist kreisrunden bis ovalen Panzer dieser Art sind insgesamt deutlich flacher als bei anderen Landschildkröten. Ebenso sitzen an den Vorderbeinen grundsätzlich nur vier Zehen. An den zehn Landschildkröten, die der Biosphäre von Anja und Peter Prinz gestiftet wurden, können die Besucher gerne persönlich nachzählen. Noch müssen sie aber etwas genauer hinschauen: Die Zehen der Schildkröten sind, da es sich um Jungtiere handelt, noch recht klein. Unter dem Dach der Biosphäre finden sie, wie auch die anspruchsvollen Gouldamadinen und die Siedleragamen optimale Entwicklungsbedingungen vor.
Zu den einzelnen Tieren:
Gouldamadinen gehören zur Familie der Prachtfinken. Der in Australien beheimatete, äußerst farbenprächtige Vogel, weist drei unterschiedliche Farbschläge auf. Die schwarz-, gelb- und rotköpfigen Varianten sind keine Zuchtergebnisse, sondern kommen auch in den wilden Populationen vor. Das Rückengefieder und die Flügeldecken sind grün gefärbt, die lilafarbene Brust setzt sich stark von dem gelben Bauchgefieder ab. Ebenfalls auffällig ist das hellblaue Band am Hinterkopf, das allmählich in das Rückengefieder übergeht. Gouldamadinen sind perfekt an die extremen Klimabedingungen des australischen Kontinents angepasst: Bei Temperaturen zwischen 30 und 45 °C sind die Vögel sehr lebhaft und genießen, während andere Vogelarten bei diesen Temperaturen Schatten aufsuchen, dann ebenfalls ausgedehnte Sonnenbäder. Obwohl die Gouldamadinen in der Vergangenheit beliebte Zucht- und Ziervögel waren, gestaltete sich die Haltung der anspruchsvollen Vögel schwierig. Sie gedeihen am besten bei einer gleichmäßigen Mindestraumtemperatur von 24 °C und einer hohen Luftfeuchtigkeit - Voraussetzungen, die ihnen die Biosphäre Potsdam bietet. Durch Wildfang wurde die Gattung bis in die 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts stark dezimiert und wird heute als stark gefährdet eingestuft. Nach Schätzungen der Weltnaturschutzunion IUCN zählt der in freier Natur lebende Bestand heutzutage nur noch 2.500 Tiere.
Siedleragamen verfügen über einen ausgeprägten Farbwechsel, der allerdings nur tagsüber beobachtet werden kann. Während Weibchen, Jungtiere und rangniedere Männchen in der Regel eine braune bis graue Körperfarbe besitzen, weisen die Körper von dominierenden Männchen in der Paarungszeit eine blau oder auch olivgrün Färbung auf. Der Kopf nimmt dabei eine gelbe bis rote Färbung an. Siedleragamen können bis zu 40 Zentimeter groß werden und fressen alles, was sie mit ihren Fang- und Kauwerkzeugen erbeuten können. Das sind meist Spinnen und Insekten, aber auch kleine wirbellose Säugetiere stehen auf dem Speiseplan. Verbreitet ist die Gattung in den meisten Staaten Afrikas, zwischen der Sahara und dem südlichen Wendekreis. Sie bewohnen Buschwerk, steiniges Gelände, Felsen und Mauern.
Die Vierzehenschildkröte gehört zur Familie der Landschildkröten. An den kräftigen Vorderbeinen befinden sich nur vier Zehen, die sehr kräftige Krallen tragen. Die Art erreicht eine Größe zwischen 15 und 25 Zentimetern. Beheimatet sind die Vierzehenschildkröten in der Region östlich des Kaspischen Meeres bis nach Turkmenistan und südwärts bis hinein in das westliche China. Sie bewohnen dort bevorzugt aride, teilweise steinige, Landstriche und Lehmsteppen. Diese kargen Lebensräume verlangen den Tieren eine große Anpassungsfähigkeit an Hitze, Kälte und Trockenheit ab. Mit ihren kräftigen Krallen kann sich die Vierzehenschildkröte bis zu zwei Meter lange Gänge graben, in denen sie nachts und bei großer Hitze Schutz sucht. Die Weltnaturschutzunion IUCN stuft die Vierzehenschildkröte als "vom Aussterben bedroht" ein.