Bonusprogramme rechnen sich mittelfristig
Die erfolgreiche Teilnahme an Bonusprogrammen zeigt sehr positive Effekte. Versicherte, die an einem Bonusprogramm teilnehmen, nehmen weniger medizinische Behandlungen in Anspruch. Vor allem die Ausgaben für Krankenhausbehandlungen und Arzneimittel sind für diese Versicherten gesunken. Der Nutzen für die Betriebskrankenkassen liegt im Durchschnitt bei Männern bei rund 130 Euro und damit rund 40 Euro höher als bei Frauen. Versicherte über 60 Jahre erzielen mit über 400 Euro den deutlichsten Effekt.
Dass sich die Bonusprogramme rechnen, müssen die Krankenkassen alle drei Jahre nachweisen. Nachdem die Auswertung für die ersten drei Jahre bereits einen deutlichen Nutzen der BKK Bonusprogramme gezeigt hat, liegen nun erstmals auch Ergebnisse vor, die zeigen, dass die positiven Effekte auch mittelfristig anhalten. Die BKK Bonusprogramme gehen hier nach mit einem durchschnittlichen Nutzen-Aufwandsverhältnis von ca. 1:3 einher. Für jeden für die Bonusprogramme aufgewendeten Euro erhalten die Kassen also drei Euro zurück.
Endlich mehr Männer an Prävention interessiert
Die Auswertung hat ergeben, dass vor allem Frauen die Bonusprogramme nutzen. Allerdings fangen die Männer an aufzuholen: Es sind nun Männer um die 60 Jahre und älter, die sich vermehrt für ein Bonusprogramm entschieden haben. Frauen dagegen nehmen an den Programmen bereits ab ihrem 30. Lebensjahr teil. Die Gruppe der 45 bis 59-jährigen Frauen ist dabei am stärksten vertreten.
Viele wissen nicht, dass Bonusprogramme, so wie auch Wahltarife, Satzungsleistungen sind. Jede Betriebskrankenkasse legt in ihrer Satzung fest, welche zusätzlichen Leistungen sie neben dem vom Gesetzgeber festgelegten Katalog anbietet. Nahezu alle Betriebskrankenkassen bieten ihren Versicherten Bonusprogramme an.
Methodik
Die erfolgreichen Programm-Teilnehmer wurden mit einer Kontrollgruppe hinsichtlich ihrer durchschnittlichen Ausgabendifferenz (Leistungsausgaben ab Teilnahme am Bonusprogramm minus Leistungsausgaben vor Teilnahme am Bonusprogramm) verglichen. Der Nutzen ergibt sich als Differenz der durchschnittlichen Ausgabendifferenzen beider Gruppen. Um Verzerrungen zu vermeiden, sind Einflüsse möglicher Störgrößen berücksichtigt worden.