Angenehmer Nebeneffekt der professionellen Reinigung sind die strahlend sauberen Zähne. Das eine Krankenkasse für diesen Service die Rechnung der Zahnarztpraxis bezahlt, was bei individuellen Gesundheitsleistungen bisher meist ausgeschlossen war, hat jedoch rein medizinische Gründe. Bei der Behandlung werden nämlich Beläge "weggeputzt", die später zu Karies und Paradontitis führen. "Das ist eine Investition in die Gesundheit der Patienten", so Schütte. "Wir geben dafür zwar viel Geld aus, müssen aber in Zukunft weniger für die Behandlung von Zahn- oder Zahnfleischerkrankungen aufbringen."
Doch auch mit professioneller Pflege gibt es keine Garantie, dass die eigenen Zähne ein Leben lang halten. Da sogar mit lückenlosen Bonusheften zum Teil hohe Eigenanteile an den Versicherten hängen blieben, konnten Patienten mit schmalem Einkommen sich eine entsprechende Versorgung oft gar nicht leisten. Auch der im Vergleich sehr viel preiswertere Zahnersatz aus dem Ausland war ein Risiko, weil bisher niemand die Qualität garantieren konnte oder wollte.
Die BKK24 hat jetzt den Weg gefunden, der dem Patienten die Entscheidung frei lässt. Zusätzlich zur traditionellen Versorgung hat sie einen deutschen Anbieter unter Vertrag genommen, der mit zertifizierten Materialien und nach den strengen deutschen und europäischen Qualitätsnormen im Ausland fertigen lässt. "Unser Ziel ist, jedem Versicherten die bestmögliche Versorgung zu einem kleinen Preis oder völlig kostenlos zu ermöglichen", so Schütte. Und weil das auf diesem Weg möglich ist, wurde sogar die übliche Garantiezeit für Zahnersatz von zwei auf fünf Jahre verlängert. War der Versicherte regelmäßig zur Vorsorge, die ebenfalls zweimal jährlich von der Kasse bezahlt wird, bekommt er seine "Dritten" also nicht nur billiger, sondern unter Umständen völlig umsonst!
Das neue Programm läuft ab sofort und bundesweit bei einer schnell wachsenden Zahl von Zahnärzten, die als Teilnehmer an diesem Versorgungsmodell bereit sind, für die professionelle Zahnreinigung nicht mehr nur Privatrechnungen zu schreiben. Nach Eingabe ihrer Postleitzahl auf der Internetseite www.bkk24.de können Interessenten feststellen, wo in ihrer Nähe es bereits entsprechende Anbieter gibt.
Das die BKK24 in Erfurt an die Öffentlichkeit gegangen ist, ist übrigens kein Zufall. Thüringen ist das Bundesland mit den niedrigsten Bruttoeinkommen. Und das es überall dort schlechter um die Zahngesundheit bestellt ist, wo die Versicherten weniger verdienen, gilt für die Krankenkassen als erwiesen. "Wir wollen damit keinem heimischem Labor seinen Umsatz streitig machen", so Friedrich Schütte. "Wir verhelfen nur den Patienten zu Zahnersatz, die ihn sich vorher vermutlich ganz erspart haben." Nach inoffiziellen Statistiken sei nämlich in vielen Laboren zuletzt nur noch die Hälfte der Arbeit angefallen, weil zu viele Versicherte nicht mehr genug Geld für die Zahngesundheit abzweigen konnten.