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48 Staaten - 1 gemeinsame Perspektive

Europäische Hochschulminister vereinbaren in Jerewan noch engere Kooperation / Weißrussland als neuer Partner aufgenommen

(lifePR) (Berlin, )
Am 14. und 15. Mai haben sich die Delegationen der nunmehr 48 Bologna-Staaten im armenischen Jerewan getroffen, um eine noch engere Kooperation im Europäischen Hochschulraum zu vereinbaren. Als neuer Partner ist Weißrussland aufgenommen worden und hat einem anspruchsvollen Fahrplan zur Umsetzung der Bologna-Reformen bis 2018 zugestimmt, den die nächste Ministerkonferenz in Paris überprüfen wird. Durch den Europäischen Hochschulraum bieten sich auch für deutsche Hochschulen Chancen für interessante Kooperationen und vielfältige Studienmöglichkeiten für deutsche Studierende.

"Es ist beeindruckend, wie hier die Vertreter aus Russland, der Ukraine, Georgiens, Delegationen der Türkei und Armeniens und aus allen Teilen Europas gemeinsame Regeln verabreden, um ihre Jugend bestmöglich auf die aktuellen Herausforderungen vorzubereiten", sagte Cornelia Quennet-Thielen, Staatssekretärin im Bundesministerium für Bildung und Forschung, die die Bundesregierung in Jerewan vertritt. "Der Bologna Prozess bietet uns ein einmaliges Forum, Brücken zwischen unseren Menschen und Staaten unterschiedlichster Auffassungen zu bauen. Zusammen mit den konkreten Ergebnissen ist dies schon ein gutes Signal für Europa."

Die Kultusministerkonferenz der Länder wurde in Jerewan durch Brandenburgs Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur, Prof. Dr.-Ing. Dr. Sabine Kunst, vertreten. "Der europäische Hochschulraum bietet jungen Menschen die Möglichkeit, unterschiedliche Kulturen zu erfahren, Sprachen zu erlernen und in einer vielfältigen Hochschullandschaft ihre Kenntnisse und Fähigkeiten zu vertiefen. Vergleichbare Strukturen, gemeinsame Regeln der Qualitätssicherung und Anerkennung der Studienleistungen erleichtern dies", sagte Kunst. "Hochschulen können in Zukunft mit dem European Approach in der Qualitätssicherung noch leichter gemeinsam internationale Studiengänge anbieten."

Prof. Dr. Holger Burckhart, Vizepräsident der Hochschulrektorenkonferenz für Lehre und Studium, Lehrerbildung und Lebenslanges Lernen, sieht den Weg der deutschen Hochschulen durch die Erklärung bestärkt: "Die zentralen Forderungen des Kommuniqués nach einem weiteren Ausbau der Lehr- und Studienqualität, der Studierendenzentrierung der Lehre und nach flexiblen und transparenten Lehrpfaden unterstütze ich nachdrücklich." Burckhart, seit Kurzem auch im Vorstand der Europäischen Rektorenkonferenz (EUA), sieht durch den Text die Verantwortung der Hochschulen für Bildung und Forschung gestärkt. "Ich bin davon überzeugt, dass die wissenschaftsgeleitete Lehre an deutschen Hochschulen der richtige Weg ist, um Absolventinnen und Absolventen zureichend für sich schnell verändernde Arbeitsmärkte zu qualifizieren, wie es das Kommuniqué fordert."

Auf der zweitägigen Konferenz in Jerewan zogen die Teilnehmer Bilanz über den Stand der Umsetzung der Bologna-Reform. Der Umsetzungsbericht des Bologna-Prozesses zeigt erneut ein regional sehr differenziertes Bild in Bezug auf die Umsetzung der Reformen. Die Regierungs- und Hochschulvertreter bekräftigten, dass die Strahlkraft des Europäischen Hochschulraumes eng mit der konsequenten Umsetzung der Reformen in allen teilnehmenden Staaten verknüpft ist.

Staatssekretärin Quennet-Thielen: "Im Vergleich der bislang 47 teilnehmenden Staaten zeigt sich, dass die Umsetzung der Bologna-Reform in Deutschland bereits weit fortgeschritten ist. Die gemeinsamen Reformanstrengungen von Bund, Ländern und Hochschulen werden wir konsequent fortführen, um das deutsche Hochschulsystem weiterzuentwickeln und noch attraktiver für Studierende aus Deutschland und aller Welt zu gestalten. 300.000 ausländische Studierende, die zurzeit in Deutschland studieren, sind Beleg für die Qualität der deutschen Hochschulausbildung. Wir werden eng mit unseren Bologna-Partnern, insbesondere in Osteuropa zusammenarbeiten, um die Reformprozesse und den Austausch zu stärken."

Die Regierungsvertreter beschlossen ein Arbeitsprogramm mit einem starken Fokus auf effiziente Umsetzung. Qualität und Relevanz der Hochschulbildung sind weiter zu stärken, um auch die Beschäftigungsfähigkeit der Absolventen zu fördern. Die Förderung der Mobilität von Studierenden und Lehrenden steht weiter im Blickfeld des Europäischen Hochschulraumes. Erstmals haben die Staaten auch konkrete Verbesserungen der Mobilität von Hochschulpersonal beschlossen und dabei deutlich gemacht, dass die Attraktivität der Arbeitsbedingungen für akademisches und nichtakademisches Personal der Schlüssel für die Gewinnung internationaler Experten und für die Wettbewerbsfähigkeit Europas ist.

Ministerin Kunst: "Deutschland hat sich dafür eingesetzt, die Mobilität von Lehramtsstudierenden stärker zu fördern. Unsere künftigen Lehrerinnen und Lehrer sind Vorbilder für unsere junge Generation. Sie sollten die unterschiedlichen und bereichernden Facetten Europas konkret 'erfahren' haben und unseren Schülerinnen und Schülern vermitteln."

Alle drei Jahre treffen die Vertreter der Bologna-Staaten zusammen, um gemeinsam über den Stand des Reformprozesses im Europäischen Hochschulraum zu beraten. Die nächste Ministerkonferenz wird 2018 in Paris stattfinden. Dort jährt sich die Unterzeichnung der Sorbonne-Erklärung im Jahr 1998 - Ausgangspunkt des Bologna Prozesses - zum 20. Mal.

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